An der Fakultät für Angewandte Natur- und Geisteswissenschaften und dem Zentrum für Forschung, Entwicklung und Transfer ist wieder eine kooperative Promotion abgeschlossen worden: Camille Châteauvieux promovierte im Bereich BIM-basierten Schallschutzplanung für den Holzbau.
Im Rahmen ihrer Doktorarbeit entwickelte die Wissenschaftlerin eine Methode, um Stoßstellen zwischen angrenzenden Bauteilen in einem digitalen Gebäudemodell zu identifizieren und zu klassifizieren. Zusätzlich wurden die Schnittstellen zwischen Gebäudemodellen und Berechnungswerkzeugen definiert. Das Thema ergab sich aus vorangegangenen Forschungsprojekten am Labor für Schallmesstechnik der Technischen Hochschule Rosenheim, in denen die Komplexität der Schallschutzplanung mit ihrer Vielzahl an Kennwerten deutlich wurde. „Das Erstellen kleiner Anwendungen und Tools aus anderen Forschungsprojekten, an denen ich beteiligt war, führte zu der Idee, dass diese Prozesse weiter digitalisiert und optimiert werden sollten“, so die frisch gebackene Doktorin.
„Die Dissertation ist ein Meilenstein für einen digitalen Planungsprozess des Schallschutzes im Holzbau. Die Identifikation der Bauteilverbindungen und Stoßstellentypen, insbesondere als Teil eines Building Information Modelling (BIM) konformen Planungsprozesses, ist ein wichtiger Schritt in Richtung Planungssicherheit und Planungseffektivität“, so Professor Dr. Ulrich Schanda, der die kooperative Promotion an der TH Rosenheim betreut hat. Sein Pendant und Erstprüfer an der Technischen Universität München war Professor Dr.-Ing. André Borrmann, Inhaber des Lehrstuhls Computergestützte Modellierung und Simulation. Die Prüfungskommission leitete Professor Dr.-Ing. Frank Petzold, Inhaber des Lehrstuhls für Architekturinformatik. Der Lehrstuhl von Professor Borrmann war für Camille Chateauvieux wichtige Heimat in Sachen BIM für die Erarbeitung der Dissertation.
Die kooperative Promotion zwischen der TU München und der TH Rosenheim wurde durch den vom Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst geförderten Forschungsschwerpunkt „Prognoseverfahren zum Schall- und Schwingungsschutz für die BIM-gekoppelte Gebäudeplanung“ ermöglicht und vom Bayerischen Wissenschaftsforum, einer Kooperationsplattform der Universitäten und Hochschulen für Angewandte Wissenschaften in Bayern, finanziell unterstützt.