Holzbaupreis 2022 für Professor Schankula

Das Bild zeigt von links Professorin Lydia Haack, Simon Schankula, Professor Arthur Schankula und Staatsministerin Michaela Kaniber.

Bei der Verleihung des Holzbaupreises Bayern 2022 hat Forstministerin Michaela Kaniber Professor Arthur Schankula von der Fakultät für Holztechnik und Bau mit einem der drei Hauptpreise ausgezeichnet. Er hat mit seinem Büro den ersten Bauabschnitt der neuen Grund-, Mittel- und Realschule in Odelzhausen geplant.

„Das Gebäude besticht durch seine schlichte Eleganz und eine materialeffiziente und konstruktiv logische Anwendung. So sind beispielweise Konstruktionselemente, wie die sichtbaren Hybriddecken aus Holz- und Beton tragend bei gleichzeitig bauphysikalischer Wirksamkeit“, steht in der Begründung der Jury. Der viergeschossige Schulbau setze damit Maßstäbe, die im Umgang mit Funktionalität, Brandschutz, Bauphysik und Tragwerk beispielhaft seien. Weiter heißt es: „Die feingliedrig strukturierte Fassade schafft lichtdurchflutete Innenräume, die in Verbindung mit der Materialität Holz im Inneren eine freundliche und haptisch angenehme Atmosphäre schaffen.“

Laut Professor Schankula handelt es sich bei dem Gebäude um die erste viergeschossige Holzschule in Deutschland. „Trotz der dadurch höheren Anforderungen an den Brandschutz sind wir stolz darauf, dass die Oberflächen der tragenden Holzkonstruktion im ganzen Gebäude und sogar in der Halle sichtbar bleiben konnten. Wir haben auf Abhangdecken verzichtet und stattdessen sowohl Akustikvlies als auch Stromkabel in die tragende Decke integriert und für die mechanische Lüftung eine Lösung gewählt, die ohne Deckenauslässe auskommt“, erläutert der Experte für Entwurf und Konstruktionsplanung mehrgeschossiger Holzgebäude.

Der Holzbaupreis wird seit 1978 alle vier Jahre als Gemeinschaftsprojekt des Forstministerium und "proHolz Bayern" mit Unterstützung der Bayerischen Architektenkammer, der Bayerischen Ingenieurekammer-Bau und dem Landesbeirat Holz Bayern e. V. ausgelobt. Mit über 250 eingereichten Bauwerken war der Preis so begehrt wie nie zuvor.

Ebenfalls mit einem Architekturpreis ausgezeichnet wurde das Studierendenquartier CampusRO, das mit viel Know-how von Lehrenden der TH Rosenheim entworfen und in unmittelbarer Nähe zur Hochschule von einem privaten Investor gebaut wurde. Im Rahmen der internationalen Messe BAU 2023 erhielt das innovative Holzbauprojekt den renommierten "Balthasar Neumann Preis". Der CampusRO ist besonders nachhaltig: Durch Holzhybrid-Bauweise und Verwendung von recyceltem Altmaterial konnte der CO2-Fußabdruck um mehr als 50 Prozent reduziert werden. Seinen Ökostrom bezieht das Quartier aus der eigenen 500 Module umfassenden Photovoltaik-Anlage mit Batteriespeicher.

„Der Einsatz dieses nachwachsenden und CO2-neutralen Rohstoffs in der Holzstadt Rosenheim war für uns von Beginn an ein wichtiges Anliegen. Gemeinsam mit der Technischen Hochschule Rosenheim, der Stadt Rosenheim und der Unterstützung der Student*innen hatten wir von Beginn an die Vision, ein Wohnquartier mit Vorbildfunktion zu schaffen, das für die prägende Zeit des Studiums ein inspirierender Ort ist und mehr bietet als nur ein Dach über dem Kopf“, heißt es in der Pressemitteilung der CampusRO Projektentwicklungs GmbH & Co. KG.