16 Schülerinnen und Schüler aus ganz Deutschland haben an einem MINT-Camp mit dem Titel „Zero Zement – nachhaltiges Bauen“ an der TH Rosenheim teilgenommen. Die Jugendlichen bekamen zunächst bei einem Vortrag einen theoretischen Einblick in die Thematik, bevor sie im Labor an mehreren Workshops teilnahmen. Abschließend besichtigten sie noch das Studierendenwohnquartier CampusRO neben der Hochschule.
Damit die CO2-neutrale Wirtschaft erreicht werden kann, muss neben anderen Maßnahmen CO2-Abscheidung erfolgen. Vorreiter ist hier die Zementindustrie, da bei der Zementherstellung große Mengen CO2 freigesetzt werden – die Rückgewinnung und Nutzung des klimaschädlichen Gases gelten im Bausektor daher als große Herausforderung der nächsten Jahrzehnte.
Wie die CO2-Abscheidung gelingen kann, zeigt die deutschlandweit erste CO2-Abscheideanlage für die Zementproduktion. Sie entsteht derzeit im Rohrdorfer Zementwerk. Im Rahmen des MINT-Camps, das von der TH Rosenheim gemeinsam mit dem Zementwerk und dem Karolinen-Gymnasium Rosenheim ausgerichtet wurde, lernten die Schülerinnen und Schüler die Herausforderungen der CO2-Abscheidung kennen und diskutierten mit den Chemieingenieurinnen und -ingenieuren des Unternehmens Lösungsansätze. An der TH Rosenheim stand die Frage im Mittelpunkt, ob die Bauindustrie auch ganz ohne Zement auskommen könnte. Im roteg-Labor der Hochschule widmeten sich die Teilnehmenden einigen physikalischen und elektrotechnischen Aspekten des nachhaltigen Bauens.
„Ich fand es sehr interessant zu sehen, welche unterschiedlichen Materialien es im nachhaltigen Bauwesen gibt. Man kann viele neuartige Rohstoffe verwenden, das hat mich beeindruckt“, sagte Finja Flügger vom Gymnasium an der Willmsstraße in Delmenhorst, die später Architektur studieren möchte. Eine kurze Anreise zum Camp hatte Maximilian Krug, der die 12. Klasse am Ludwig-Thoma-Gymnasium in Prien besucht. „Ich interessiere mich sehr für den Holzbau und könnte mir vorstellen, das später auch zu studieren. Ich fand es toll, dass die Inhalte anschaulich und verständlich waren.“