In Anwesenheit von Bayerns Wissenschaftsminister Markus Blume und Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber ist der Bau für den neuen Campus Chiemgau offiziell gestartet. In den nächsten Jahren entsteht am Bahnhofsgelände in Traunstein für etwa 100 Millionen Euro ein einzigartiges Bildungszentrum. Nach der Fertigstellung soll dort Platz für bis zu 600 Studierende sein. Darüber hinaus sind eine Skybar und ein studentisches Café sowie Flächen für die Zusammenarbeit mit Unternehmen und Start-Ups vorgesehen.
Seit dem Start im Jahr 2020 ist der Campus Chiemgau am Stadtplatz in Traunstein im Forum Chiemgau untergebracht. Die Zahl der Studierenden ist in den vergangenen Jahren rasant gewachsen, derzeit sind circa 280 junge Leute an diesem Standort der Technischen Hochschule Rosenheim eingeschrieben. Damit ist man an der Kapazitätsgrenze angelangt. Der Campus Chiemgau ist ein gemeinsames Projekt des Landkreises Traunstein, der TH Rosenheim, der IHK Akademie Traunstein sowie der Handwerkskammer für München und Oberbayern.
„Wir investieren in die Zukunft unserer Heimat“
„Dass sich der Campus so dynamisch entwickelt, freut uns sehr“, sagte Traunsteins Landrat Siegfried Walch. „Das Besondere an diesem Campus ist, dass hier Wissenschaft und Praxis eng zusammenarbeiten – in gemeinsamen Projekten, mit einem klaren Fokus auf die Verzahnung von akademischer und beruflicher Bildung.“ Die 100 Millionen Euro, die der Landkreis Traunstein in die Hand nimmt, seien sehr gut angelegtes Geld. „Wir investieren hier in erster Linie nicht in Gebäude, sondern in die Zukunft unserer Heimat“, so Walch.
Der Freistaat Bayern unterstützt den Bau des Campus Chiemgau mit 30 Millionen Euro. „Das besondere Konzept mit akademischer und beruflicher Bildung unter einem Dach bringt verschiedene Welten zusammen. Dieser innovative Ansatz hat uns überzeugt“, erläuterte Blume das finanzielle Engagement der Staatsregierung. Er glaube fest daran, dass sich die Investition auszahlen werde, so der Staatsminister. An die Adresse der TH Rosenheim gerichtet sagte er: „Diese dynamische Hochschule hat ein Händchen dafür, Standorte im ländlichen Raum zu entwickeln. Das hat sich sowohl in Burghausen wie auch in Mühldorf gezeigt, und in Traunstein wird es nicht anders sein.“
Studienangebot zu Digitalisierung und Innovation
Auch Hochschulpräsident Professor Heinrich Köster verwies in seinem Grußwort auf die erfolgreiche Entwicklung der Außenstandorte. Dabei habe es sich besonders bewährt, das Studienangebot auf ein bestimmtes Motto auszurichten. „In Burghausen dreht sich alles rund um Chemie und Wirtschaft, in Mühldorf am Inn steht der Mensch im Mittelpunkt. Hier in Traunstein bauen wir Studienangebote zu den Themen Digitalisierung und Innovation auf“, so Köster. Bemerkenswert sei, dass ein erheblicher Teil der Studierenden am Campus Chiemgau aus dem Ausland komme. „Wir sehen, dass das Leuchtturmprojekt in Traunstein weit über die Grenzen der Region hinausstrahlt.“
Die steigende Zahl der Studentinnen und Studenten in der Stadt sieht Oberbürgermeister Dr. Christian Hümmer mit Wohlwollen, wie er betonte. „Traunstein wird jünger, und das ist erfreulich. Mit dem Campus Chiemgau am Bahnhofsgelände entwickeln wir uns zudem städtebaulich sehr positiv. Wir sehen dem Tag der Eröffnung mit großer Freude entgegen“, so Hümmer.