Vortrag zu Weltraumteleskopen (Webb-Weltraumteleskop ++) von Matti Häberlein und Ralf Ehrenwinkler, Airbus, Ottobrunn

Wann Do, 23.11.2023 · 19:00 Uhr
Wo Campus Rosenheim Hochschulstr. 1
83024 Rosenheim
Raum B0.23
Kosten kostenlos

Übersicht zur Festwoche zum Wissenschaftsjahr 2023 „Unser Universum“:
"Unser größtes Auge im All: Das James-Webb-Weltraumteleskop ++"
i) Ausstellung 21.11.23, 17 Uhr bis 27.11.23., 17 Uhr, Foyer A-Gebäude
ii) Vortrag zu Weltraumteleskopen 23.11.23, 19 Uhr, Raum B0.23, Details s.u.
→ Anfahrt und Lageplan

→ Pressemitteilung (doc und pdf) mit Bildmaterial Ausstellung und Bildmaterial Vortrag

Matti Häberlein, Ralf Ehrenwinkler, Airbus (Ottobrunn bei München)
"Die Reise von NIRSpec mit dem Webb-Weltraumteleskop zum L2 Orbit und die nächsten Teleskopgenerationen"

Das James Webb Space Telescope (JWST), die Nachfolgemission des Hubble-Weltraumteleskops (HST), versprach einen Quantensprung in der Erforschung des Weltraums im Infrarotbereich. Eines der vier Instrumente auf dieser Mission, der Near InfraRed Spectrograph (NIRSpec), wurde von Airbus Defence and Space GmbH im Auftrag von ESA entwickelt und gebaut. Erste Ergebnisse zeigen schon, dass JWST hält, was er versprochen hat.

Ralf Ehrenwinkler wird Sie in seinem Vortragsteil auf die Reise des NIRSpec-Instrumentes mitnehmen. Die Reise hat in Ottobrunn begonnen und hatte einen Punkt zum Ziel, der 1,5 Millionen Kilometer von der Erde entfernt ist, dem Lagrange Punkt 2 (L2). Er zeigt, warum NIRSpec ein Super-Spektrograph ist, den Weg von NIRSpec bis zum Start und was danach bei der Inbetriebnahme von JWST bis zum L2 Orbit passiert ist, bis das JWST seinen wissenschaftlichen Betrieb aufgenommen hat.

Ralf Ehrenwinkler arbeitet seit 2007 für NIRSpec bei Airbus. Er begleitete die Designphase, übernahm die Aufgaben des AIT Manager und war mit seinem Team für den Zusammenbau und die gesamte Testphase verantwortlich. Nach der Auslieferung von NIRSpec an die NASA im September 2013 begleitete er jede Aktivität (Integration und Test), die mit NIRSpec bei der NASA bis zum Start von JWST am 25.12.2021 stattfand. Die 6 Monate der Inbetriebnahme von JWST wurden von  einem Airbus Team, ebenfalls unter der Leitung von Ralf Ehrenwinkler, ebenfalls unterstützt. Somit hat Ralf Ehrenwinkler einen kompletten Lebenszyklus eines Instruments miterlebt, da er auch beim operationalen wissenschaftlichen Betrieb von NIRSpec immer noch unterstützend tätig ist.

Generell stellen orbitgebundene Teleskope und optische Instrumente für die Astronomie heute eine wichtige Forschungs-Infrastruktur und einen relevanten Beitrag zur wissenschaftlichen Erforschung astronomischer und kosmologischer Fragestellungen, Parameter und Größen dar.

Matti Häberlein wird im Rahmen seines Vortragsteils “Bau Orbit gebundene Instrumente für die Astronomie – und die nächsten Teleskopgenerationen” einen Überblick gegeben, über die besonderen ingenieurstechnischen Herausforderungen und technologischen Hürden, die es hierbei auf dem Weg in den Orbit zu meistern gibt.

Matti Häberlein arbeitet seit 2011 als Raumfahrtingenieur bei Airbus. Er begleitete NIRSpec für das Webb-Teleskop von 2011 bis 2014. Er arbeitete als Systemingenieur für Raumfahrtmechanismen und Optische Instrumente an unterschiedlichen Satellitenprojekten für Astronomie-Zwecke, sowie Erdbeobachtungsmissionen, im Rahmen des Copernikus Programms. Beiträge z.B.  zu Missionen wie Gaia, Swarm, METop, Sentinel, Meteosat Third Generation, Lisa Technology Package und MERLIN, welches ab 2028 den Methangehalt in der Atmosphäre messen soll, um die aktuellen Klimamodelle zur Erderwärmung zu verbessern. Aufgrund seines  vielfältigen Hintergrunds in unterschiedlichen Raumfahrt-Bereichen, kennt er die Anforderungen an Orbit-gebundene wissenschaftliche Instrumente und Teleskope sehr gut und besonders deren technologische Herausforderungen auf dem Weg in den Orbit.

Zusätzlich wird ein Überblick über einige aktuell im Betrieb befindliche Instrumente und Orbit gebundene Observatorien gegeben und ein Ausblick auf die kommenden Missionen, sowie die nächste Generation an optischen Instrumenten und ein kleines Feuerwerk von neuen Fotos des Weltraumteleskops mit vielen spannenden neuen Erkenntnissen.

Bildergalerie 1 zum Vortrag

Bildergalerie 2 zum Vortrag (Webbs Fotos)