Geschichte der Fakultät für Holztechnik und Bau
Vom Holztechnikum zur Technischen Hochschule
Bei der Eröffnung des Holztechnikums Rosenheim im Jahre 1925 war nicht vorauszusehen, wie sich die Ausbildung der Holztechniker in den folgenden Jahrzehnten entwickeln würde. Durch den engen Kontakt mit der Holzbranche wurde das Ausbildungsprofil kontinuierlich an den Bedarf der Wirtschaft angepasst. Die Fakultät hat sich dadurch im deutschen Sprachraum und auch international, im Bildungssektor und als Wirtschaftspartner kontinuierlich etabliert und profiliert.
Inzwischen gilt die Hochschule Rosenheim weltweit als das bedeutendste Aus- und Weiterbildungszentrum für die gesamte Holzbranche. Seit langem sind die "Rosenheimer Holzer" deshalb für Fachleute ein renommiertes Markenzeichen mit dem Industrie und Wirtschaft ihre Wertschätzung für das Können und Know-how der Absolventen aus der bayerischen Profi-Schmiede zum Ausdruck bringen.
20er – 40er Jahre - Gründung
In der Holzstadt Rosenheim gründeten 1925 regionale Unternehmer, u.a. der Rosenheimer Sägewerksbesitzer Hugo Laue (1869–1956), das „Holztechnikum Rosenheim“. Diese private Fachschule sollte den holzverarbeitenden Betrieben vor Ort – Rosenheim war einer der größten deutschen Holzumschlagplätze – durch einen hervorragend ausgebildeten Nachwuchs die Zukunft sichern. 18 Jahre später, 1943, wurde die "Erste deutsche Fachschule für Holz-Industrie und Holzhandel" verstaatlicht und in „Staatsbauschule Holztechnikum Rosenheim“ umbenannt.
50er Jahre – Aufschwung
In den 50er Jahren begann der Ausbau des Holztechnikums: Es wurde das Holzwirtschaftsstudium und der Lehrgang Sägewerkstechnik eingeführt und die Schule wurde in „Staatliches Holztechnikum Rosenheim - Staatliche Ingenieurschule“ umbenannt. Ab 1953 wurde ein sechssemestriges Ingenieurstudium im Holzbereich angeboten und ab 1958 wurden Übungs- und Versuchsanlagen am Standort der heutigen Hochschule erbaut.
60er und 70er Jahre – Etablierung
Auf dem Weg zur weltweit bekanntesten Holztechnik-Ingenieurschule erfolgte 1962 eine weitere Umbenennung der Schule in „Staatliche Ingenieurschule für Holztechnik - Staatliches Holztechnikum Rosenheim“ und die Studierenden schlossen ihre Ausbildung als „Ingenieur der Holzindustrie“ ab.
1964 gingen Techniker- und Ingenieurschule unabhängige Wege. Schließlich wurde 1971 die Ingenieurschule mit Inkrafttreten des Bayerischen Fachhochschulgesetzes zur Fachhochschule Rosenheim mit dem Fachbereich Holztechnik.
90er Jahre bis heute - Weiterentwicklung
Durch den engen Kontakt zur Holzbranche wurde das Ausbildungsprofil zusätzlich zum generalistischen Holztechnikstudium kontinuierlich dem Bedarf der Wirtschaft angepasst. So wurde 1996 der Studiengang Holzbau und Ausbau installiert und bereits 2002 der Masterstudiengang Holztechnik an der Fakultät für Holztechnik etabliert. 2004 wurde die Fakultät um den Studiengang Innenausbau erweitert. Im Jahr 2019 folgte der Studiengang Bauingenieurwesen, und zuletzt im Jahr 2020 der Studiengang "Ingenieurpädagogik - Fachrichtung Bautechnik" für das Lehramt an beruflichen Schulen.
Die dadurch stetig steigenden Studentenzahlen erforderten 2005 den Bau eines eigenen Fakultätsgebäudes, das 2008 fertig gestellt wurde. Architektonische Details wie die Holzfassade oder das offene Foyer in Holzbau repräsentieren bereits optisch die Fakultät für Holztechnik und Bau, gelungene Kunstwerke in den Außenanlagen unterstreichen zudem den Werkstoff Holz.
Im Rahmen der Exzellenzinitiative 2012 wurde die Hochschule Rosenheim als Partner der Technischen Universität München durch ihre zukunftsweisende Zusammenarbeit in Bereichen Holztechnik, Holzbau und Energieeffizienz ausgezeichnet.