Leistungsschau der Studiengänge Informatik, Wirtschaftsinformatik und Applied Artificial Intelligence: Bei der Projektmesse Digitalisierung haben mehr als 100 Studierende der TH Rosenheim einen Einblick in Softwarelösungen gegeben, die sie mit Praxispartnern entwickelt haben. Bei der Veranstaltung der Fakultät für Informatik präsentierten die 20 Teams die Ergebnisse ihrer Arbeiten aus dem Sommersemester.
„Mit dieser Messe können wir zeigen, wie nah wir mit unserer Lehre an der Wirtschaft sind“, sagte Dekan Professor Reiner Hüttl bei der Eröffnung. „Unsere Studierenden können bei den Projekten ihr Wissen praktisch anwenden und reale Herausforderungen lösen. Das bedeutet für sie einen großen Mehrwert im Studium“, so Hüttl. Als Hauptorganisatoren fungierten einmal mehr die Professoren Martin Deubler und Gerd Beneken, Letzterer als Leiter des Innovationslabors der Fakultät für Informatik. „Bei den Projekten wird die Dynamik erfahrbar, die in unserer Branche herrscht. In der Informatik wird mit den Möglichkeiten der Künstlichen Intelligenz kaum ein Stein auf dem anderen bleiben. Unsere Aufgabe ist, diese Möglichkeiten optimal zu nutzen, um schneller und besser zu werden“, so Beneken.
Etiketten-Bestellung auf neuem Niveau
Die Projektteams erläuterten in kurzen Vorträgen ihre jeweilige Aufgabenstellung und zeigten auf, wie sie diese gelöst haben. Eines der Themen lautete „Etiketten lebendig machen“. Im Auftrag des Unternehmens Avery Zweckform GmbH entwickelte das studentische Team eine Smartphone-App, mit der Kunden ihre individuellen Etiketten nach der Gestaltung nicht nur einfach als Vorschau betrachten, sondern auch deren Verwendung vor der Bestellung beim neuen Druckservice simulieren können. „Wir stellen fest, dass manche Kunden sich beispielsweise bei der Größe verschätzen und dann enttäuscht sind, wenn sie die bestellten Etiketten auspacken. Wir möchten dabei helfen, eine realitätsnahe Einschätzung des Endprodukts zu bekommen“, erläutert Carsten Reinhardt, Digital Technology Director bei Avery Zweckform.
Mit der vom Projektteam entwickelten App kann ein Etikett virtuell zum Beispiel auf einer Produktverpackung, wie einem Karton, Schachtel oder Glas abgebildet werden, wo es später angebracht werden soll. Die Verpackung lässt sich hin und her bewegen, wobei das in der App projizierte Etikett seine auf die realen Abmessungen skalierte Größe beibehält. Die Anwendung ermöglicht es auch, das Etikett näher heran zu zoomen, um Details genauer zu erkennen. „Auf diese Weise sieht ein Kunde, wie das Etikett im Kontext der eigentlichen Anwendung aussehen wird und ob beispielsweise die Gestaltung mit dem beklebten Karton harmoniert“, so Reinhardt. Mit dem Projekt habe man eine sehr gute Vorstellung bekommen, was mit der Technologie grundsätzlich möglich ist.
„Für uns war vor allem die Darstellung des Etiketts in einer Augmented-Reality-Anwendung eine Herausforderung, die es zu lösen galt“, erklärt Lukas Kielmann aus dem Projektteam. Er und seine Kommilitonen Simon Liebers, Pascal Knöferl und Kilian Roth haben seinen Worten nach viel praktische Erfahrung aus der Zusammenarbeit mit dem Unternehmen mitgenommen.
In weiteren Projekten ging es beispielsweise um eine automatische Fehlererkennung in der Stahlproduktion, eine digitale Planung für nachhaltigen Holzbau und die Weiterentwicklung der App für die Rosenheimer Hagelabwehr.