Nach der Begrüßung durch Prof. Dr. Reiner Hüttl, Dekan der Fakultät für Informatik, stellte jedes Team seine Ergebnisse in einem kurzen Pitch den anwesenden Unternehmensvertretern und interessierten Besuchern vor: Digitalisierung konkret und zum Anfassen. In den insgesamt 20 Consulting- und Entwicklungsprojekten kooperierten die Teams, die aus mehreren Wirtschaftsinformatik- und der Informatik-Studierenden bestanden, jeweils mit einem regionalen Unternehmen. Die Projektmesse Digitalisierung bildete nun den Abschluss dieser Praxisarbeiten.
Ziel der Projekte unter der Leitung von Prof. Dr. Claudia Förster und Prof. Dr. Bernhard Holaubek war es, für die Firmen eine aktuelle digitale Herausforderung zu lösen. So analysierten Studierende die Jugendsiedlung in Traunreut und entwickelten dabei ein neues Medien- und Digitalkonzept. Beim Gleisbaumaschinen-Hersteller Robel ging es um den Einsatz von Augmented-Reality Brillen in der Wartung von Baumaschinen. Und für den Bauelemente-Hersteller Moralt AG erfassten und untersuchten Projektteilnehmer alle Hauptgeschäftsprozesse des Unternehmens und leiteten davon ein zukunftsorientiertes und bedarfsgerechtes Planungssystem ab.
Doch auch im Bankenumfeld waren die Studierenden unterwegs: Beispielsweise erarbeiteten sie für die VR-Bank Rosenheim-Chiemsee ein Konzept zum Voice-Banking und führten für die Bayern LB eine Prozessoptimierung und eine Software-Auswahl zum Management von IT-Trends durch.
Andere Projektgruppen arbeiteten wiederum im Themenbereich Datenmanagement: Sie entwickelten für den Betreiber des Chemieparks Gendorf, InfraServ, ein Datenstrategie-Konzept und unterstützten die Firma Heidenhain bei ihrer Digital-Strategie.
Studierende der Informatik präsentierten ihre Ergebnisse aus der Software- sowie Systemtechnik und demonstrierten die dabei entstandenen Prototypen: Für NTT-Data bauten sie einen Virtual-Reality Simulator, um autonomes Fahren erlebbar zu machen. Nutzer können dabei erfahren, was es bedeutet, nur noch in Notfällen in das Fahrgeschehen eingreifen zu müssen. Für den Haushaltsgerätehersteller BSH realisierten die Studierenden einen Kochassistenten, der die Mengenbestimmung in Rezepten mit Augmented-Reality erleichtert. Hierzu stellte BSH einen Projektor zur Verfügung, der eine Bedienoberfläche auf die Arbeitsplatte projiziert und zeitgleich mithilfe einer 3D-Kamera das Volumen der Speisen misst.
Besonders außergewöhnlich: Ein Cow-Tracker für die Firma Komro. Das Gerät, das mit drahtloser Technologie, preiswerten Sensoren und der Einbindung in ein lokales Funknetz arbeitet, soll das Auffinden von Kühen auf einer Alm erleichtern. Ähnlich plastisch war ein Projekt mit Drohnen, das für reges Interesse bei den Besuchern sorgte: Mithilfe von Multicoptern setzten die Studierenden eine Lagerhaltung für die Firmen Ascendo und Vision-Flow um. Außerdem profitierten auch der Kinderschutzbund Rosenheim, Accantum, Blueprint Robotics und KNS von der projetbasierten Zusammenarbeit mit der Technischen Hochschule Rosenheim.
Praxisbezogene Projekte gehören zum Alltag der TH-Studierenden, viele Projekte finden in Zusammenarbeit mit Unternehmen der Region statt. Von den Kooperationen profitieren beide Seiten: Studierende bekommen einerseits einen besonders praxisnahen Einblick in die Abläufe von Unternehmen und lernen deren Bedürfnisse kennen. Ebenso steigt bei den Teilnehmenden die Motivation, wenn sie sehen, dass ihre Ergebnisse wirklich gebraucht werden. Andererseits können die Unternehmen Lösungsvorschläge erwarten, die auf einem in sechs Semestern erworbenem fachlichen Wissen und der Vertiefung in Schwerpunktthemen beruhen.
Die Projekte wurden vom Innovationslabor für Studierende der Technischen Hochschule Rosenheim unterstützt. Es hat die Teilnehmenden gecoached und die Messe durchgeführt. Das Labor ist eine Initiative des Zentrums für Digitalisierung Bayern, welches die Fakultät für Informatik in den vergangenen drei Jahren mit insgesamt 300.000 Euro gefördert hat. In den vergangenen zwei Jahren hat die Fakultät über 70 Projekte für 40 Unternehmen mit über 350 Studierenden durchgeführt.
Damit das Thema Digitalisierung zukünftig noch intensiver adressiert werden kann, investiert auch die Hochschule: Ab dem kommenden Semester wird eine zusätzliche Professur zum Thema Cloud Computing eingerichtet. Die Technische Hochschule Rosenheim beteiligt sich damit aktiv und wirksam an der Innovationsfähigkeit unserer Region und bekämpft aktiv den Fachkräftemangel.
Zum Download:
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Foto 1 und Foto 2: Besucher der Projektmesse Digitalisierung an der Technischen Hochschule Rosenheim (Fotos von Claus Rammel)