[Rosenheim, 28.11.2013] Mit der gleichen Leidenschaft und Hingabe wie er den Studiengang Informatik an der Hochschule Rosenheim geschaffen und später zur Fakultät für Informatik ausgebaut hat, wusste Professor Dr. Roland Feindor auch als langjähriger Dekan der Fakultät deren Entwicklung voranzutreiben.
Mit dem ihm eigenen Engagement sowohl für die Informatik als auch für die Region Rosenheim steht er auch als Initiator, Impulsgeber und Gründer von Vereinen wie Rosik e.V. und Rosine e.V. . Er war maßgeblich mitbeteiligt am Aufbau der grenzüberschreitenden Initiative „IT-Region Kufstein-Rosenheim“, aus der heute eine IT-Region entstanden ist, die sich inzwischen auch bis Salzburg zieht.
Professor Dr. Roland Feindors Erfolge sind auch ein Ergebnis seiner Offenheit gegenüber Neuem. Ob die Einführung des ersten bayerischen Masterstudienganges für Informatik, der Programmierworkshops für Schüler (lange vor MINT) oder Projekte wie die erste Übertragung einer Welturaufführung über das Internet*– er war immer vorn dabei und der Zukunft oft ein kleines Stück näher.
Auch nach seiner Verabschiedung in den Ruhestand ist noch fest mit Professor Dr. Roland Feindor zu rechnen. So steht er als Lehrbeauftragter der Hochschule ebenso zur Verfügung, wie als aktives Mitglied in den vielen Gremien der Region, in denen er bereits seit Jahrzehnten einen Namen hat.
Dass seine Erfahrungen und sein Mitwirken auch heute noch gefragt sind, zeigt die im Rahmen des dies academicus 2013 verliehene Würde eines Ehrensenators der Hochschule Rosenheim, zu der wir ihm an dieser Stelle besonders herzlich gratulieren.
Die Laudatio zu dieser Ehrung hielt Professor Dr. Helmut Oechslein, der den Studiengang Informatik von Anfang an mit begleitete. Er beschrieb das Engagement und die Motivation von Prof. Feindor mit einem Zitat von Luis Ponce de Léon aus dem Spanien des 16. Jahrhunderts: "Lebenskunst besteht darin, die eigene Natur mit der eigenen Arbeit in Einklang zu bringen."
Für seinen weiteren Ruhestand wünschte ihm der Laudator "nur mehr gute Augenblicke" gemäß einem weiteren Zitat des argentinischen Schriftstellers Jorge Luis Borges, der sei Leben folgendermaßen reflektierte:
„‘Wenn ich mein Leben noch einmal leben könnte,
im nächsten Leben, würde ich versuchen, mehr Fehler zu machen.
Ich würde nicht so perfekt sein wollen, ich würde mich mehr entspannen.
Ich wäre ein bisschen verrückter, als ich gewesen bin,
ich würde viel weniger Dinge so ernst nehmen. …
Ich war einer dieser klugen Menschen, die jede Minute ihres Lebens fruchtbar verbrachten.
Freilich hatte ich auch Momente der Freude.
Aber wenn ich noch einmal anfangen könnte, würde ich versuchen, nur mehr "gute Augenblicke" zu haben. ….
*Aufführung der Rockoper „Galileo“, der ersten über das Internet entstandenen Rockoper, über das Internet übertragen von Rosenheim nach Kufstein in den Rittersaal.