1. Semester: Bild Raum Bild
Bild und Raum sind wahrnehmungsbasierte Themen, die in ihrem symbiotischen Verhältnis als Bildraum bzw. Raumbild eine komplexe Inspirationsquelle erzeugen. In der Entwurfsübung im 1. Semester wird diese synergetische Beziehung von Bild und Raum in einem methodischen Entwurfsprozess angewandt.
Der Prozess beginnt mit einem abstrakten Bild, das zufällig, aber nach Kriterien seiner räumlichen Potentiale ausgewählt wird. In einer differenzierten Bildanalyse wird das Vorbild zuerst zeichnerisch interpretiert, die Bildelemente dann entsprechend der räumlichen Erkenntnisse in ein plastisches Relief übertragen. In einem darauf folgenden Schritt befreit sich das Relief aus seiner flachen Bildebene, indem es in ein dreidimensionales Objekt übertragen wird, das von allen Seiten, auch von oben und von unten, noch ohne Gravitation auf seine räumlichen Qualitäten untersucht wird.
Erst dann kommt über die Dimension und die Maßstäblichkeit in Bezug auf den Menschen eine Funktion hinzu, das Objekt wird sozusagen für einen konkreten Nutzer maß konfektioniert. Dabei spielt die Erschließung und damit der Faktor Zeit eine wesentliche Rolle. Ziel ist eine Rauminszenierung mit einer spannungsvollen Abfolge von unterschiedlichen Räumen.
Zum Abschluss wird für das so entstandene innen räumliche Konzept der »richtige« Ort gefunden. Die Verortung schließt den »genius loci«, den umfassenden soziokulturellen Kontext, mit ein, dessen Parameter individuell für das Projekt formuliert werden. Mittels Fotomontagen und Collagen wird der Entwurf am Ende visualisiert und in zweidimensionalen Bildern innen räumlich und außen räumlich überprüft. Damit schließt sich der Kreis.