Drei Materialien
Eine Skulptur aus drei Materialien: Die Eingangsqualifikationen der Studienanfänger*innen an der Fakultät für Innenarchitektur, Architektur und Design haben sich in den letzten 20 Jahren verändert. So war in den achtziger und neunziger Jahren des 20. Jahrhunderts der Anteil der Studienbeginner, die vorher eine Lehre und Berufsausbildung absolviert hatten, noch relativ hoch. Eine abgeschlossene Berufsausbildung findet sich heute nur noch bei etwa 12 % der Studienanfänger*innen. Bei den verbleibenden 88 % ist wenig Erfahrung aus den Bereichen Handwerk, Material, Konstruktion und Produktion vorhanden.
Da diese Kenntnisse aber im Gebiet der Innenarchitektur immens wichtig sind und der Bachelorstudiengang kurz ist, hat Prof. Kilian Stauß zusammen mit dem Lehrbeauftragten Thomas Hanzalik eine Aufgabenstellung für das Fach »Interior Design« im 1. Studiensemester entwickelt, die sich mit Materialien, Verbindungen, Konstruktionen und Ästhetik abstrakt auseinandersetzt und den Erfahrungshorizont erweitert. Es sollte von den Studierenden eine abstrakte, funktionslose Skulptur konzipiert und entwickelt werden, bei der drei unterschiedliche Materialien zum Einsatz kommen.
Umsetzung
Die Studierenden mussten die ausgewählten Materialien miteinander konstruktiv richtig und materialgerecht verbinden. Neben den technischen Aspekten sollten aber auch ästhetische Fragestellungen bearbeitet und gelöst werden: Welche Erscheinungsformen eines bestimmten Materials gibt es? Welche konstruktiven Möglichkeiten bietet das Material? Welche Möglichkeiten der Oberflächengestaltung weisen die verschiedenen Materialien auf? In welchem sinnlich-ästhetischen Dialog stehen die drei Materialien zueinander (Haptik, Optik, Olfaktorik, Gewicht, Genauigkeit, handwerkliche oder industrielle Bearbeitung, kulturelle Zusammenhänge, Farbe und Bearbeitung).
Jeder Studierende entwickelte allein ein eigenes Objekt mit den maximalen Abmaßen 20 · 20 · 20 Zentimetern und baute dieses in den Werkstätten der Fakultät für Innenarchitektur, Architektur und Design.
Betreuung
Prof. Kilian Stauß, Lehrbeaufragter Thomas Hanzalik