Hab und Gut
Milieu und Lebensstil
Hab und Gut: Der Mensch umgibt sich seit jeher mit Objekten, die sich im Laufe seiner Entwicklung kontinuierlich veränderten: Schutz (Hülle), Abwehr (Waffe), Nahrungsaufnahme (Gerät), Behausung (Werkzeug), Bewegung (Fahrzeug) etc. So entstanden allmählich komplexe Systeme, die viel über Gesellschaft und Individuen aussagen. Heute definieren sich Menschen moderner Dienstleistungsgesellschaften weniger über ihre Berufs- bzw. Schichtzugehörigkeit als z.B. noch im Zeitalter der Industrialisierung, sondern mehr über ihr gesellschaftliches Milieu und ihren Lebensstil. Die professionelle Kreation von Objekten, sei es für Einzelpersonen oder Zielgruppen, erfordert daher vom Entwerfer hohe Sensibilität und analytische Beobachtungsgabe. Das Projekt »Hab und Gut« widmete sich dieser Herausforderung.
Umsetzung
In einer ersten Projektphase analysierten Studierende des 3. Semesters im Bachelorstudiengang Innenarchitektur akribisch eine künstlerische Arbeit ihrer Wahl aus den Bereichen Malerei, Bildhauerei, Grafik oder Fotografie. Jede dieser künstlerischen Arbeiten erzählt als Momentaufnahme und »Konzentrat« über Menschen in ihrem individuellen Umfeld. Das Spektrum der ausgewählten Vorlagen reichte dabei vom 16. Jahrhundert bis heute mit Arbeiten von Albrecht Dürer, Rembrandt, Edward Hopper, David Hockney, August Sander, Hedi Slimane und vielen weiteren. In einer zweiten Projektphase entwarfen die Studierenden ein modernes funktionales Objekt, das die abgebildete Szene z.B. eklektizistisch ergänzt, sie interpretiert oder gar karikiert, wobei inhaltlich auf das Werk des Künstlers Bezug genommen wurde. Die Studierenden präsentierten am Projektende ihre gestalteten Objekte zusammen mit den Vorlagen für ihre Hommage.
Betreuung
Das Projekt wurde von Prof. Rainer Hägele herausgegeben und sowohl von ihm, als auch von Prof. Kilian Stauß und Lehrbeauftragten Bernd Meinlschmidt betreut. Die hier dargestellten Projektbeispiele stammen aus der Betreuung von Prof. Kilian Stauß.