Stauraummöbel
Die Studierenden des 1. Semesters im Bachelorstudiengang Innenarchitektur hatten im Fach »Interior Design 1« die Aufgabe, sich erstens mit Polyedersystemen aus Papier zu beschäftigen, zweitens ein logisches Stab-Knoten-System zu entwickeln und drittens, ein kleines Stauraummöbel zu gestalten.
Ziel für den letzten Aufgabenteil war es, die in den ersten Aufgabenteilen gewonnenen Erkenntnisse über Systeme und logische Bauformen in ein niederkomplexes Möbel umzusetzen. Dabei waren mehrere Schwierigkeiten zu überwinden: Im 1. Semester sind die Bilder üblicher Möbel in den Köpfen der Studierenden noch sehr wirksam. Es kostet Mühe in Konzeption und Entwurf, diese Archetypen zu überwinden und zu neuen und überraschenden Lösungen zu finden. Dann verfügen aktuelle Studierende der Fakultät Innenarchitektur, Architektur und Design über immer weniger praktische und handwerkliche Vorerfahrungen. Nur wenige haben vor Aufnahme des Studiums eine Ausbildung absolviert oder in eigenen oder elterlichen Werkstätten selbstständig Projekte durchgeführt. Diese Konstruktions-, Werkstoff-, Werkzeug- und Planungserfahrungen müssen also früh im Studium der Innenarchitektur nachgeholt werden. Hier gilt immer noch die klassische Idee des Bauhauses mit der Werkstatt als erstem Ausbildungsort.
Die Studierenden sind am Ende nicht selten über sich und das entstandene Objekt verblüfft. Sie haben die Konsequenzen von Logik und Unlogik gespürt, die Tücke des Objekts erlebt, den Planungs- und Bauablauf mit vielen Hürden selbst durchschritten und stehen am Ende oft vor einem einfachen, schönen und überzeugenden Ergebnis, das viele Klärungsprozesse durchlaufen hat.
Die hier dargestellten Ergebnisse sind in den vom ihm betreuten Seminargruppen von den Studierenden im Wintersemester 2015/2016 entwickelt worden und wurden von den Studierenden selbst in den Werkstätten der Fakultät als Prototypen umgesetzt.