Die proto_lab-Laborumgebung ist nun virtuell als digitaler Zwilling in der MS Azure Cloud abgebildet. Über Node-Red-Instanzen werden die Plattenaufteilsäge, das CNC-Bearbeitungszentrum und der Beschlägeturm als IOT-Devices im Azure IOT-Hub gespiegelt. Auch die Daten der Tags des Positioniersystems sowie der proto_lab- und Beschläge-App befinden sich fortan in der Cloud. So entsteht ein zentraler, gut zugänglicher Sammelort für zahlreiche Daten, die von unterschiedlichen Stellen je nach Bedarf genutzt werden können. Die Plattform ist beliebig erweiterbar, so dass auch höchsten Ansprüchen etwa bzgl. KI-Fragestellungen Genüge getragen wird.
Die Schnittstelle zur Azure Cosmos DB wird über Azure Functions und das Webframework FastAPI abgebildet. In dieser Datenbank befinden sich alle Prozessdaten. Über einen Azure Blob Storage werden Auftragsrohdaten und Baupläne importiert und mittels Azure Function in Datenbankobjekte umgewandelt. Über SignalR, eine Bibliothek für Echtzeitkommunikation von Microsoft, wird die App permanent up-to-date gehalten, indem Statusmeldungen wie z.B. „Bearbeitung an Säge abgeschlossen“ automatisch ohne aktive Abfrage erzeugt werden.
Der Umstand, dass die proto_lab-Prozessdaten nun nicht mehr nur lokal, sondern auch global gespeichert und genutzt werden können eröffnet nicht nur im Bereich der Forschung, sondern auch in der Lehre neue Möglichkeiten. So können Studierende künftig die proto_lab-App in Form einer auf Azure gehosteten Web-Applikation nutzen und damit auch von zuhause aus praktische Lehrveranstaltungen vor- oder nachbereiten, indem sie sich etwa Produktionsdaten anzeigen lassen und zu Übungszwecken Fertigungsaufträge virtuell bearbeiten.