Eine Umstrukturierung der Datenarchitektur mit NoSQL in couchDB macht die proto_lab-App auch in Bezug auf die beliebige Speicherung unterschiedlichster Datenformate deutlich flexibler. So erfolgt die Auftragssteuerung nun nicht mehr ausschließlich dezentral über intelligente Prozessteilnehmer wie etwa den Kommissioniercontainer, der mithilfe des IoT-Ready-Kits zu einem kommunikations-, speicher- und entscheidungsfähigen cyber-physischen System (CPS) gemacht wurde. Durch die Datenverwaltung in couchDB kann der gesamte Prozess hochflexibel, sowohl zentral über die proto_lab-App als auch dezentral zwischen den beteiligten intelligenten Wertschöpfungsteilnehmern als eigenständiges CPS gesteuert werden.
Hierfür werden die initial im IMOS-CAD/CAM generierten Produktdaten direkt in die couchDB importiert sowie alle Produktionsdaten laufend im Sinne eines digitalen Zwillings abgeglichen. Zudem können auch „unintelligente“, also nicht kommunikationsfähige Ladungsträger im Sinne eines CPS als digitaler Schatten in den Prozess integriert werden. So können etwa beim Zuschnitt in der Vorfertigung Bauteile zunächst „chaotisch“ auf einem „unintelligenten“ Flachwagen gestapelt und erst später für die Montage in den intelligenten, voll CPS-fähigen Kommissioniercontainer sortiert werden. Mittels Bauteile- und Ladungsträger-IDs auf scanbaren Etiketten werden eindeutige Zuordnungen und somit eine verlässliche Auftragsnachverfolgung sowie ein konsistentes Teile- und Gebindemanagement sichergestellt.
Während alle Wertschöpfungsteilnehmer auf der Maschinen-, FTS-, Robotik- sowie Kommissioniercontainer-Ebene via OPC-UA kommunizieren ist der*die Mitarbeiter*in mittels proto_lab-App und der REST-Schnittstelle ‚konektilo‘ (https://konektilo.de) mit den OPC-UA-Servern aller Wertschöpfungsteilnehmer vernetzt. Die horizontale wie vertikale I4.0-Vernetzung wird damit komplett mittels der beiden Standards ,OPC-UA‘ sowie ,REST‘ und dem Übersetzer ,konektilo‘ sicher und einfach bewerkstelligt.