Knapp ein Jahr nach der Kick-Off-Veranstaltung können den Industriepartnern an der Hochschule nun erste Prototypen und konkrete Showcases vorgeführt werden.
- In einer Masterarbeit wurde eine Kommunikationsprotokoll-Schicht entwickelt, die über den neuesten I4.0-Standard „OPC-UA“ und mit spezifischen Adapterlösungen alle Wertschöpfungsteilnehmer dezentral und systembruchfrei miteinander verbindet. Als Beispiel hierfür wird ein QR-Code über den intelligenten Handschuh „ProGlove“ gescannt.
- Der Prototyp eines Kommissioniercontainers wird gezeigt: Er enthält das neu entwickelte IoT-ready-kit sowie eine LED-Leiste, über die einzelne Fächer angezeigt werden können. Über OPC-UA vernetzt sich der Kommissioniercontainer mit Bearbeitungsmaschinen wie der Plattenaufteilsäge und dem CNC-Bearbeitungszentrum. Dabei werden die benötigten Auftragsdaten geteilt. Um den Werker zu unterstützen, leuchten diejenigen Fächer, aus denen Teile entnommen bzw. in welche bearbeitete Teile wieder zurücksortiert werden müssen, über die Ansteuerung von LED-Leisten auf.
- Über den „intelligenten Auftrag“ werden die einzelnen Bearbeitungsstationen festgelegt. Der Kommissioniercontainer wird dabei wahlweise von Hand verschoben oder nutzt den Service „Transport“ über das FTS. Das FTS „EVE“ benötigt zur Navigation Landmarken, von welchen bedingt durch das Triangulationsverfahren immer drei vom Navigationssensor erkannt werden müssen. Da sich die Sensoren auf einer Höhe von 130mm über dem Boden befinden, muss der Kommissioniercontainer über diesen Bereich angehoben werden. Eine entsprechende Hubfunktion des FTS inklusive Verriegelungskonzept zwischen FTS und Container wird derzeit konstruiert.
- Der Prototyp einer grafischen Benutzeroberfläche wird präsentiert. Auf einem Tablet werden beispielsweise all diejenigen Teilenummern angezeigt, die am CNC-Bearbeitungszentrum gebohrt werden müssen. Der Werker kann nun nacheinander die einzelnen Teile am Tablet auswählen. Dabei leuchtet für die Entnahme und anschließende Rücksortierung jeweils das entsprechende Fach am Kommissioniercontainer auf. Am Tablet können abgeschlossene Bearbeitungsschritte bestätigt werden.
- Ein Industrieroboter mit eigens konzipiertem Vakuum-Sauggreifarm unterstützt bei Stapel- und Sortieraufgaben. Über ein optisches System können unterschiedliche Plattenabmessungen erfasst und dann je nach Anforderung auftrags- oder prozessbezogen in den Kommissioniercontainer einsortiert werden. Darüberhinaus wurde ein erster Prototyp einer mobilen Roboterplattform gezeigt.
- Erste Ansätze für Systeme zur Werkerassistenz beim Montagprozess werden gezeigt. Über eine Mixed-Reality-Brille können Auftragsdaten bzw. Zeichnungen in 3D angezeigt werden. Der Werker verschafft sich via QR-Code-Scan so einen Überblick über die zu montierende Baugruppe, deren Einzelteile sich im Kommissioniercontainer befinden.
- Bei aller Technik bleibt der Mensch aber stets im Mittelpunkt und kann jederzeit in den Wertschöpfungsprozess eingreifen und diesen aktiv (um-) gestalten. Die „natürliche“ Intelligenz und Erfahrung des Menschen kann und soll nicht ersetzt werden.