Über das Labor
Im Zentrallabor für Werkstoffprüfung hat die Hochschule Rosenheim ihre Kräfte zur Materialprüfung, -optimierung und -entwicklung gebündelt. So können im Labor an neuesten Prüfmaschinen Holzmaterialien, Kunststoffe und metallische Werkstoffe geprüft werden. Ein besonderer Fokus des Labors in Rosenheim liegt auf der Prüfung und Beurteilung von Materialien für den Möbelbau, Sandwichelementen und Holz-Kunststoffmaterialien.
Zusammen mit den Laboren für Klimatechnik, Bauteilprüfung und dem benachbarten Möbelprüflabor können Eigenschaften von neuen Materialien umfassend und praxisnah geprüft und optimiert werden.
Geleitet wird das Labor von Prof. Dipl.-Ing. Torsten Leps unter der Mitarbeit von Dipl. Ing (FH) Florian Resch.
Aufgaben des Zentrallabors für Werkstoffprüfung
- Durchführung der Lehre in Form von anwendungsbezogenen Praktika in der Werkstoffkunde Materialentwicklung und Konstruktion für alle Fakultäten der Hochschule und der Technikerschule Rosenheim
- Materialprüfungen im Rahmen von studentischen Abschlussarbeiten
- Werkstoffprüfungen im Rahmen der Projektseminare (in den Studiengängen Kunststofftechnik und Holztechnik mit Industriebeteiligung)
- Forschungen und Unterstützung von Projekten an der Hochschule bei Industrieforschungen und Drittmittelprojekten
- Dienstleistungen für externe Firmen in Form von Materialprüfungen und -entwicklungen
Ausstattung
Das Zentrallabor für Werkstoffprüfung umfasst 2 Laborräume und 2 Kammern, in denen folgende Maschinen und Prüfstände installiert sind:
- Universalprüfmaschine für Zug-, Druckversuche, bis 250 kN, Zwick UPM 1485
- Zugprüfmaschine bis 5 kN, Zwick
- Pendelschlagwerk Bruchschlagarbeit/Charpy, Zwick HIT 50P
- Universalprüfmaschine für Zug-, Druckversuche, hochgenaue Wegmessung, bis 100 kN, Zwick Z100
- Wärmeformbeständigkeitsprüfgerät, Zwick HDT
- Ultraschallmessgerät zur Ermittlung von Fehlverklebungen, Grecon
- Feuchtemessgeräte
- Klima und Darrschränke
- Prüfstand Zeitstandfestigkeit von Kunststoffen
- Prüfstand zur Ermittlung der Kriechzahl von Holz
Prüfmöglichkeiten / Prüfmethoden
- Prüfung statischer Festigkeiten und Verformungssteifigkeiten (Zug-, Druck-
und Biegeversuche) bis 200 kN - Dynamische Prüfungen (Schlagbiege- und Schlagzugversuche) mit bis zu 50 J
- Zeitzustand- Zugversuche und Ermittlung rheologischer Eigenschaften
- Härte- und Oberflächenmessungen
Projekte
Für die Zusammenarbeit mit der Industrie im Bereich Materialentwicklung, -optimierung und -prüfung eröffnen sich je nach Aufgabenstellung mehrere Wege. Von der einfachen Ermittlung oder Prüfung von Materialeigenschaften bis zur Neuentwicklung von Werkstoffen in einem Forschungsprojekt kann das Zentrallabor für Werkstoffprüfung Partner für die Industrie sein. Im Folgenden werden einige grundsätzliche Möglichkeiten zur Zusammenarbeit beschrieben.
Materialprüfung
Sind die zu messenden Eigenschaften klar zu benennen – es existieren Prüfnormen oder Regeln zur Ermittlung und es stehen die Anforderungen fest – ist das ein einfacher Prüfauftrag, den das Labor schnell und effizient lösen kann. Häufige Prüfungen sind Prüfung von Verklebungen, dynamische Eigenschaften von Kunststoffen bis hin zu Festigkeitsmessungen an Holzwerkstoffen. Auf Grund der exzellenten Ausstattung des Labors können solche Aufträge zeitnah ausgeführt werden.
Rückwand Nut-Test
Auch wenn die Methoden zur Ermittlung von Eigenschaften noch nicht genormt sind oder feststehen, kann das Labor helfen. Orientierende Untersuchungen zu den wichtigen Fragestellungen sind oft unkompliziert möglich. Hier können die Erfahrung des Labors und das Hochschulumfeld helfen, Lösungen zu ermitteln und umzusetzen. Dabei sind schon unorthodoxe Prüfungen herausgekommen, wie Haltbarkeit von Rohrisolierungen, Rückstellverhalten von Gummipuffern und Belastungstests für Bierbänke. Solche Fragestellungen lösen wir am Besten in einem Gespräch mit Probemustern vor Ort.
Das Zentrallabor für Werkstoffprüfung hat sich bewusst für den Status eines freien Hochschullabors entschieden, um sich auf die Aufgaben in Lehre und Forschung zu konzentrieren und auch um die Kosten für die Vorprüfungen und Entwicklungen an Materialien gering halten zu können. Was das Labor nicht leisten kann sind Zertifizierungen oder Konformitätsbescheinigungen nach entsprechenden baurechtlichen Regeln. Das Labor ist kein dafür zugelassenes Prüfinstitut.
Ansprechpartner für Materialprüfungen: Dipl. Ing. (FH) Florian Resch
Forschung und Entwicklung
Die Umsetzung von Forschungsaufträgen zur Materialentwicklung und -optimierung gehören ebenso zum Leistungsumfang des Labors.
In Industrieaufträgen wurden in enger Zusammenarbeit mit dem Labor für Möbeltechnik für internationale Unternehmen aus den USA und Italien neue Möbelmaterialien entwickelt. Auch Untersuchungen und Mitarbeit zur Normung an leichten Sandwichplatten zeigen den Fokus des Labors auf anwendungsbezogene und industrienahe Forschung.
Ansprechpartner für Forschung und Entwicklung: Prof. Dipl. Ing. Torsten Leps
Studentische Projekt- und Abschlussarbeiten in der Materialoptimierung und Entwicklung neuer Prüfmethoden
Eine einfache Prüfung des Materials ist oft nicht ausreichend, da effiziente Werkstoffe optimiert und weiterentwickelt werden müssen. Hierfür können Studierende in den obligatorischen Projektseminaren einbezogen werden. Entwicklungsarbeiten in dieser Form sind fester Bestandteil des Studiums an der Fakultät für Holztechnik und Bau und nehmen einen hohen Stellenwert ein.
Praxisnahe Ausbildung
Auch die Abschlussarbeiten – Bachelor-, Diplom- oder Masterarbeiten – werden grundsätzlich in Zusammenarbeit mit der Industrie durchgeführt. Die Aufgabenstellungen beinhalten zahlreiche Arbeiten zur Materialentwicklung oder zur anwendungstechnischen Prüfung der Eignung von Materialien – z.B. die Eignungsprüfung und Entwicklung von Verbindungsmitteln für Windkrafttürme aus Brettsperrholz.
Die Laufzeit der Projektarbeiten beträgt 1 Jahr mit einem Team von 3-5 Studenten des 3. und 4. Semesters Holztechnik. Hier können komplexe und arbeitsintensive Ermittlungen von Materialeigenschaften erarbeitet werden, wie z.B. die Einprüfung zweier neuer Holzarten aus Plantagen in Panama oder die zeitaufwendige Ermittlung von Kriechzahlen von Holzwerkstoffen.
Ansprechpartner für studentische Projekt- und Abschluss-arbeiten: Prof. Dipl. Ing. Torsten Leps
Kontakt
Leitung:
Prof. Torsten Leps
Mitarbeiter:
Dipl.-Ing. (FH) Florian Resch