Klimaneutralität bis 2040: Dieses übergeordnete Ziel will die TH Rosenheim mit ihrem Klimaschutzkonzept erreichen, das jetzt verabschiedet wurde. Auf dem Weg dorthin sollen die Treibhausgas-Emissionen im Vergleich zum Jahr 2019 bis 2030 um 65 Prozent reduziert werden. Mit diesen Ambitionen folgt die TH Rosenheim im Wesentlichen den Zielen der bayerischen Staatsregierung und setzt das Klimaneutralitätsziel der Bundesregierung vorzeitig um.
Die TH Rosenheim beschäftigt sich bereits seit Jahren mit dem Themen Klimaschutz, Nachhaltigkeit, erneuerbare Energien oder auch der Kreislaufwirtschaft. Mit dem integrierten Klimaschutzkonzept, das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert wurde, will sie ihre Aktivitäten weiter ausbauen und vertiefen. Als erster Schritt wurde unter der Leitung der Klimaschutzmanagerin der Hochschule, Johanna Goder, eine Ist-Analyse durchgeführt. Darin sind die Treibhausgas-Emissionen des Referenzjahres 2019 in einer Bilanz erfasst. Eine Potenzialanalyse zeigt auf Basis dieser Bilanz die technisch und wirtschaftlich umsetzbaren Einsparpotenziale, die Potenziale zur Steigerung der Energieeffizienz sowie die Potenziale zur Nutzung erneuerbare Energien.
90 Maßnahmen in verschiedenen Themenfeldern
„Mithilfe der Szenarien-Entwicklung haben wir künftige Entwicklungsmöglichkeiten der TH Rosenheim veranschaulicht. Das Basis-Referenzszenario beschreibt die Entwicklung ohne besondere Klimaschutzanstrengungen. Das Klimaschutz-Szenario zeigt hingegen die Entwicklung bei der Umsetzung konsequenter Klimaschutz-Maßnahmen auf“, erläutert Goder. Anhand der Ergebnisse der ETHG-Bilanz, der Potenzialanalyse sowie der Szenarien-Entwicklung wurden anschließend konkrete Minderungsziele für die TH-Rosenheim erarbeitet. Ein Katalog mit 90 kurz-, mittel-, und langfristigen Maßnahmen beschreibt, wie die Hochschule diese Ziele erreichen will.
„Es gibt eine ganze Reihe von Themenfeldern, die Potenzial für den Klimaschutz haben, zum Beispiel das Beschaffungswesen, die Gebäude, die IT-Infrastruktur, die Mensa und die Mobilität“, so Goder. Die einzelnen Maßnahmen wurden danach bewertet, wie bedeutsam sie für den globalen Klimaschutz sind, welche Bedeutung sie speziell für die Treibhausgas-Bilanz der Hochschule haben und wie beziehungsweise wie schnell sie sich umsetzen lassen. Einfach umsetzbar und sehr wirksam ist beispielsweise die Versorgung des Campus Rosenheim mit zertifiziertem Ökostrom, was ab 2024 der Fall sein soll.
„Ziel der Klimaneutralität kann nur gemeinsam erreicht werden“
Entscheidend für den Erfolg des Klimaschutzkonzepts ist nach Goders Einschätzung, das Thema bei sämtlichen Hochschulangehörigen bekanntzumachen und sie für die Umsetzung zu motivieren. „Wir wollen vermitteln, dass der Klimaschutz der TH Rosenheim ein wichtiges Anliegen ist und dass wir das Ziel Klimaneutralität 2040 nur gemeinsam erreichen können“, sagt die Klimaschutzmanagerin. Man wolle verdeutlichen, dass Klimaschutz eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe ist und jede/r einen bedeutsamen Beitrag leisten kann. Für eine strukturelle und organisatorische Verankerung des Klimaschutzes sieht das Konzept ein zentrales Steuerungsgremium sowie Arbeitsgruppen für bestimmte Themen vor. Mit einem Controlling-Konzept soll die Wirksamkeit der Maßnahmen kontinuierlich überprüft werden.
„Der fortschreitende Klimawandel gehört zu den drängendsten Herausforderungen der heutigen Zeit. Wir werden unsere Aktivitäten zum Schutz des Klimas getreu dem Motto ‚global denken, lokal handeln‘ deutlich verstärken, um zur Sicherung der Lebensgrundlagen beizutragen“, betont Professor Heinrich Köster, Präsident der TH Rosenheim. Mit Blick auf die steigendenden Energiepreise habe das Erschließen von realen Einsparpotenzialen zudem einen wesentlichen finanziellen Effekt. Kosteneinsparungen könnten nach Kösters Worten im Idealfall der Kernaufgabe der Hochschule, also der Ausbildung und Förderung von Studierenden, zufließen.