Um den Studierenden ein praxisorientiertes Studium zu gewährleisten, unterstützt die Hochschule Rosenheim studentische Arbeiten in Zusammenarbeit mit Kooperationspartnern aus der Wirtschaft und Industrie. Ein herausragendes Beispiel hierfür ist die Fassadenversuchsanlage. Die Fassadenbaufirma Gartner stellte der Hochschule Rosenheim bereits im Mai 2011 einen eigens entwickelten und hergestellten Fassadenprüfstand zur Verfügung. Damals testeten Studierende der Hochschule Rosenheim unter Leitung des Labors für Wärmeschutz (Prof. Dr. Feldmeier) und der Lichtwerkstatt (Prof. Dr. Wambsganß) die Closed-Cavity-Fassadenelemente für den Neubau des Pharmakonzerns Hoffmann-La Roche in Basel. Neben der Bewertung von Behaglichkeit und Energieeffizienz wurde die Wirkung verschiedener Raffstores beurteilt und mit einem klaren Ziel optimiert: Das Tageslicht möglichst blendfrei nach innen lenken. Um dies zu ermöglichen verfügt der Prüfstand über eine auffällige Besonderheit: Er ist um die Hoch- und Längsachse drehbar, so kann der Einfallswinkel der Sonnenstrahlen zu jeder Tages- und Jahreszeit genau auf die Anforderung des jeweiligen Versuchsprogramms angepasst und somit schnellstmöglich eine optimale Lösung gefunden werden.
Nachdem die Testergebnisse für die Optimierung der Fassaden des Roche Bau und Biozentrum Basel erfolgreich verwendet wurden und aktuell keine weiteren Fragestellungen anstehen, steht es der Hochschule Rosenheim nun frei, den Fassadenprüfstand für eigene Zwecke zu nutzen. Bei einem offiziellen Termin übergaben Vertreter der Firma Josef Gartner der Hochschulleitung und dem Projektteam die Schenkungsurkunde. In Zukunft soll der Versuchstand die Kompetenz der Hochschule im Bereich Fassaden, insbesondere im Studiengang "Gebäudehülle" stärken und für industrienahe Forschung und Entwicklung von innovativen Fassaden zur Verfügung stehen. Von besonderem Interesse sind häufig vergleichende Untersuchungen zu Energieeffizienz, Behaglichkeit und zum visuellen Komfort bei realen Bedingungen. Derartige Fragestellungen können nun von der Hochschule bearbeitet werden.