Lärmemissionen von Autobahnen oder vom Schienenverkehr können die Lebensqualität von Menschen, die in unmittelbarer Nähe leben, beeinträchtigen. Bis dato gängige Lärmschutzsysteme, ohne Komma bestehen aus seitlichen Wänden unterschiedlichster Geometrien und Materialien entlang von Straßen oder Bahnstrecken. Durch die nach oben offene Gestaltung der Lärmschutzwände ist die Wirksamkeit allerdings begrenzt. Einen effektiven Lärmschutz erhält man durch geschlossene, überdachte Einhausungen oder Unterflurtrassen von Straßen und Bahnstrecken. Eine große Herausforderung hierbei ist aber die Sicherstellung des Brandschutzes. Um dieses Problem zu lösen hat die TH Rosenheim einen innovativen und robusten Öffnungsmechanismus entwickelt. Im Brandfall öffnet sich die Trasseneinhausung automatisch. Dadurch wird eine Brandweiterleitung unterbunden, Flucht-und Rettungswege werden vor herabfallenden Konstruktionsteilen freigehalten, Entrauchung und Wärmeabfuhr wird sichergestellt und die effiziente Durchführung von Rettungsmaßnahmen wird ermöglicht.
Das neu gedachte Lärmschutzkonzept ist eine tunnelartige, bogenförmige Einhausung mit Holz für als Baustoff des Primärtragsystems. Zwischen den Primärträgern als lärmschutztechnisch wirksame Einhausung sind bewegliche Holzelemente, Sichtfenster oder wahlweise Solarelemente zur Stromerzeugung angebracht, welche im Katastrophenfall seitlich abgleiten und somit die gesamte Konstruktion öffnen. Für diese Idee hat die TH Rosenheim sogar ein Europäisches Patent angemeldet.
In einem nächsten Schritt geht es nun um die Finanzierung einer Machbarkeitsstudie. Mehr Informationen zu dem Projekt gibt es hier!