Neue Schwerpunktprofessur für Digital Health und KI im Gesundheitswesen

Elena Schneider und Prof. Dr. Sebastian Robert

Wir freuen uns, die Ernennung von Prof. Dr. Sebastian Robert zur neuen Schwerpunktprofessur für Digital Health und Künstliche Intelligenz (KI) im Gesundheitswesen zum 01.10.2024 bekannt zu geben. Um den innovativen Schwerpunkt in den nächsten vier Jahren an der TH Rosenheim zu etablieren wird Herr Prof. Robert in der Lehre entlastet. Diese Lehrentlastung übernimmt ab dem Wintersemester 2024/25 Frau Elena Schneider. Während ihrer bevorstehenden Doktorarbeit wird sie zudem bei dem Aufbau des Schwerpunktes unterstützen.

Projekt HERO

Im Rahmen des FH-Personal-Projektes HERO (HEalth University @ TH ROsenheim) wird ein Förderkonzept zur Gewinnung und Entwicklung von wissenschaftlichem, insbesondere professoralem Personal im Bereich Gesundheitswissenschaften an der TH Rosenheim weiterentwickelt. Die Health University @TH Rosenheim steht für eine ganzheitliche, zukunftsorientierte Bildung, basierend auf bedarfsorientierten Profilen für Fachkräfte in Praxis, Forschung und Lehre der Zukunft im Themenfeld Gesundheit.

Das Forschungsprojekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert und die Projektlaufzeit ist von Anfang 2023 bis Ende 2028 angesetzt.

Ein Teilziel von HERO ist die Erarbeitung von neuartigen und flexiblen Professur-Modellen worunter die Schwerpunktprofessur „Digital Health und KI im Gesundheitswesen“ fällt.

Digitalisierung und Künstliche Intelligenz im Gesundheitswesen

Die Digitalisierung und der Einsatz von Künstlicher Intelligenz revolutionieren das Gesundheitswesen und bieten transformative Möglichkeiten zur Verbesserung der Qualität und Effizienz der Gesundheitsversorgung. Daher ist es unerlässlich, dass die Hochschullehre diese Themen angemessen adressiert und zukünftige Fachkräfte entsprechend interdisziplinär ausbildet.

Krankenhäuser, Arztpraxen, Apotheker, Pflegeheime und andere Gesundheitseinrichtungen sollen durch die ePA besser vernetzt werden und schnelleren Zugriff auf alle relevanten Daten erhalten. So können beispielsweise Mehrfachuntersuchungen oder ungewollte Wechselwirkungen bei der Verschreibung von Medikamenten vermieden werden. Außerdem sollen Gesundheitsdaten von Patientinnen und Patienten für die Wissenschaft leichter nutzbar sein. Das neue Gesundheitsdatennutzungsgesetz sieht vor, dass Daten für die Forschung erschlossen werden können.

Ein weiteres Angebot, das es auch schon seit mehreren Jahren gibt, ist bislang ebenfalls kaum bekannt: Seit 2019 gibt es die "App auf Rezept". Dabei tragen die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten für ausgewählte digitale Gesundheitsanwendungen. "Manche Menschen finden in Apps praktische Gesundheitshelfer, mit denen sie Erkrankungen und Beschwerden im Alltag besser bewältigen können", so Schwerpunktprofessor Robert.

Auch Ärztinnen und Ärzte profitieren in vielfacher Weise von der Digitalisierung: "Das Wissen in der Medizin wächst sehr schnell, weil immer neue Studien gemacht werden. Diese können mithilfe künstlicher Intelligenz gesichtet und ausgewertet werden", erläutert der Inhaber der Schwerpunkprofessur. In der Krebsbehandlung ermögliche KI wiederum, mit personalisierte Therapien die Überlebens- und Heilungschancen deutlich zu verbessern.

Innovative Lehr- und Forschungsplattform

Unter der Leitung von Prof. Dr. Robert wird eine zentrale Plattform für Digital Health und Künstliche Intelligenz etabliert, die als Anwendungsnetzwerk und Hub für Lehre, Forschung und Entwicklung dient. Die Plattform wird moderne Lehrmethoden wie Mikro-Kurse, Fallstudien, Simulationen und interaktive Workshops integrieren und praxisnahe Settings für Projekt- oder Abschlussarbeiten bereitstellen.

Interdisziplinäre Zusammenarbeit

Ein weiteres Ziel ist die Förderung der interdisziplinären Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Disziplinen. "Wir wollen zusammen mit Partnern aus der Praxis zukunftsweisende Projekte anstoßen, die das Thema Digital Health in Deutschland weiter voranbringen", betont Prof. Robert. Dabei gehe es vor allem darum, Themen über einzelne Disziplinen hinweg ganzheitlich zu betrachten. "Das ist eine großartige Stärke der TH Rosenheim, dass sich hier unterschiedliche Fachbereiche einbringen können, zum Beispiel Physiotherapie, Pflegewissenschaft, Medizintechnik und Informatik. Das werden spannende Jahre", ist sich Robert sicher.