Fit fürs Arbeitsrecht: Studierende + Unternehmen

Staatsangehörige der EU, des Europäischen Wirtschaftsraums (EWR: Island, Liechtenstein, Norwegen) und der Schweiz haben uneingeschränkten Zugang zum deutschen Arbeitsmarkt und benötigen keine besondere Genehmigung.

Für Staatsangehörige aus anderen Ländern gelten folgende Regelungen:

• Ein Aufenthaltstitel muss die Beschäftigung erlauben, oder es ist eine Genehmigung durch die Ausländerbehörde erforderlich.

1. Nebentätigkeiten (ohne Zustimmungspflicht, bis zu 140 volle oder 280 halbe Arbeitstage im Kalenderjahr):
   • Werkstudententätigkeit
   • Vertiefte Praxisphasen
   • Freiwillige Praktika
   • Geringfügige/kurzfristige Beschäftigungen

Wird das Kontingent überschritten, kann eine Ausnahmeregelung mit Zustimmung der Ausländerbehörde beantragt werden.
Alternativ können Studierende bis zu 20 Stunden pro Woche während der Vorlesungszeit arbeiten.

1. Studienbezogene Tätigkeiten (zustimmungsfrei und unabhängig vom Arbeitstage-Kontingent):
   • Pflichtpraktika
   • Tätigkeiten im Rahmen der Abschlussarbeit

Studienvorbereitende Maßnahmen sind ebenfalls eingeschlossen – auch hier sind bis zu 20 Stunden pro Woche erlaubt.

Die 140 vollen bzw. 280 halben Arbeitstage können flexibel genutzt werden. Alternativ ist eine Anrechnung von 2,5 Arbeitstagen pro Woche möglich, wenn die Beschäftigung bis zu 20 Stunden pro Woche während der Vorlesungszeit beträgt. Vollzeit-Arbeit während der Semesterferien ist ebenfalls zulässig.

• EU / EWR / Schweiz: Grundsätzlich gilt Freizügigkeit am deutschen Arbeitsmarkt. Es sind keine zusätzlichen Genehmigungen erforderlich.
• Drittstaaten: Die Beschäftigung erfordert entweder eine explizite Erlaubnis im Aufenthaltstitel oder eine Genehmigung durch die Ausländerbehörde.

Studierende müssen ihre Arbeitstage oder -stunden selbst zählen und das Kontingent einhalten:

• Bis zu 140 volle oder 280 halbe Arbeitstage pro Kalenderjahr sind erlaubt.
• Alternativ: Bis zu 20 Stunden pro Woche während der Vorlesungszeit.

• Nicht anrechenbar: Tätigkeiten, die Teil des Studiums sind, wie Pflichtpraktika oder die Vorbereitung einer Abschlussarbeit, sind zustimmungsfrei und zählen nicht ins Arbeitstage-Kontingent.
• Anrechenbar: Alle anderen Nebentätigkeiten zählen zum Kontingent und müssen erfasst werden.

• Art und Umfang der Beschäftigung, z. B. wöchentliche Arbeitstage und Sollstunden.
• Die tatsächlich geleisteten Arbeitszeiten sollten genau erfasst werden, da sie entscheidend für die Einhaltung des Kontingents sind.

• Für diese Studierenden gelten je nach Aufenthaltszweck unterschiedliche gesetzliche Regelungen.
• Eine Aufenthaltserlaubnis wird durch die Ausländerbehörde am Wohnsitz der Studierenden erteilt oder verlängert.
• Für Asylsuchende oder andere Aufenthaltstitel ist möglicherweise eine zusätzliche Arbeitserlaubnis erforderlich. Unternehmen sollten gemeinsam mit den Studierenden die Ausländerbehörde kontaktieren.

• Steuerliche Identifikationsnummer: Diese wird automatisch mit der Anmeldung des ersten Wohnsitzes in Deutschland vergeben.
• Sozialversicherungsnummer: Kann vom ersten Arbeitgeber oder von den Studierenden selbst bei der gesetzlichen Krankenkasse oder der Deutschen Rentenversicherung beantragt werden.
• Arbeitserlaubnis: Wird von der Ausländerbehörde am Wohnsitz der Studierenden in Abstimmung mit der Agentur für Arbeit erteilt.