Marktplatz für innovative Ideen bei Projektmesse Digitalisierung

Das Bild zeigt Studierende bei einem Vortrag im Gründerzentrum Stellwerk18.

Auch in diesem Jahr hat die Projektmesse Digitalisierung praxisnahe Einblicke in die Studiengänge Informatik, Wirtschaftsinformatik und Applied Artificial Intelligence geboten. 18 studentische Teams präsentierten im Gründerzentrum Stellwerk18 innovative Softwarelösungen und Beratungsprojekte, die sie im Wintersemester für Firmen und Institutionen entwickelt haben. Die Studierenden stellten in kurzen Vorträgen ihre jeweilige Aufgabenstellung vor und erläuterten die Umsetzung.

„Uns geht es bei der Messe darum, Studierende mit Unternehmen zu vernetzen und Herausforderungen aus der Praxis zu lösen. Die TH Rosenheim ist im Bereich Innovation ein wichtiger Impulsgeber für die Region und wir loten gerne aus, was technologisch möglich ist“, sagt Professor Gerd Beneken, Leiter des Innovationslabors der Fakultät für Informatik. Er organisierte die Messe auch in diesem Jahr federführend mit seiner Kollegin Professorin Claudia Förster. Diese ergänzt: „Anhand der Projekte sehen wir, was die Unternehmen derzeit beschäftigt. Wichtige Themen sind dabei zum Beispiel Kundenzentrierung, Prozessdigitalisierung und die Anwendungsmöglichkeiten von Künstlicher Intelligenz.“

Personalisierte Kunden-Kommunikation mithilfe von KI

Eben diese Themen standen auch im Mittelpunkt eines Projekts, das Studierende für das Softwareunternehmen itelio GmbH mit Sitz in Kiefersfelden umgesetzt haben. Sie entwickelten eine Anwendung  für die Vertriebsabteilung, mit der sich auf Basis von ChatGPT personalisierte E-Mails an Kunden und Interessenten erstellen lassen. „Bislang verwenden wir eine ganze Reihe von Templates, aber das ist ziemlich aufwendig und hinsichtlich der Personalisierung eingeschränkt. Mit der Softwarelösung können wir unsere Vertriebsaktivitäten weiter verbessern“, erläutert Regula Keller,  Business Application Manager bei itelio. Die Zusammenarbeit mit den Studierenden sei hervorragend gewesen. „Sie waren sehr engagiert und haben eine tolle Lösung erarbeitet“, so Keller weiter.

Ein anderes Projekt widmete sich der Rückengesundheit von Kindern. Zusammen mit der Osteopathin Simone Lüders aus Rosenheim erarbeiteten Informatik-Studierende eine App, mit der sich die Sitzhaltung am Schreibtisch dokumentieren lässt. Eine KI soll dann eine Beurteilung und Korrektur der Sitzhaltung für Eltern und Lehrer unterstützen. „Studien zeigen, dass viele Grundschulkinder eine schlechte Stift- und Körperhaltung haben. Das wirkt sich auf die Gesundheit und auf die Leistungsfähigkeit aus. Die App kann dabei helfen, diese Situation zu verbessern“, betont Lüders. Die Entwickler profitierten laut Teammitglied Jan Tamas sehr vom direkten Praxisbezug und dem Austausch mit der Therapeutin. „Wir haben eine Menge Arbeit reingesteckt. Es wäre schon cool, wenn man die App irgendwann herunterladen kann.“

Wie stehen die Überlebenschancen in einem Horrorfilm?

Eine Sonderausstellung befasste sich mit „Visual Storytelling auf der Grundlage von Daten“. Dabei beschäftigten sich Studierende unter anderem mit Stereotypen in Horrorfilmen. „Eine augenzwinkernde Frage ist, mit welchen Voraussetzungen man die besten Chancen hat, in so einem Streifen zu überleben“, erklärt Professor Markus Breunig von der Fakultät für Informatik. „In der Anwendung kann man die verschiedenen Parameter wie Alter, Hautfarbe, Geschlecht und Art des Horrorfilms verändern und dann sehen, wie sich das auswirkt. Ganz allgemein hat man als Frauenfigur offensichtlich bessere Chancen, das Filmende zu erleben“, so Breunig.