Der Tag der Lehre an der TH Rosenheim beleuchtete in diesem Jahr die Chancen und Herausforderungen von Künstlicher Intelligenz. Die Überschrift für den Tag lautete „KI an der Hochschule – Wie verändert generative Künstliche Intelligenz die Hochschullehre?“ Im Rahmen von Vorträgen, Diskussionen und Workshops beschäftigten sich Lehrende und Studierende eingehend diesem zentralen Zukunftsthema.
In ihrer Keynote widmete sich Professorin Sandra Bley der Frage „Are your students ready for AI?” Dabei machte sich deutlich, dass Künstliche Intelligenz kein Trend sei, der bald in Vergessenheit geraten könnte. „Wir sprechen von einer tiefgreifenden Transformation, die unsere Gesellschaft und Arbeitswelt nachhaltig verändern wird. Eine angepasste Bildung ist daher die einzige logische Antwort darauf“, sagte Bley.
Vizepräsidentin Professorin Sabine Ittlinger betonte, dass die Hochschulleitung befürworte, Künstliche Intelligenz als sinnvolles Hilfswerkzeug im Hochschulumfeld zu erproben und einzusetzen. Eine sorgfältige Planung sowie die Vorbereitung eines klaren Handlungsrahmens sei dafür unerlässlich. „Wir alle – Lehrende, Studierende und Mitarbeitende – müssen die Technologie verstehen und einen zielgerichteten, produktiven und ethisch vertretbaren Umgang damit erlernen“, so Ittlinger. Wichtig sei dabei ein gemeinsamer Gestaltungsprozess.
Beim Tag des Lehre wurden auch die Preisträgerinnen des Lehrförderpreises 2024 geehrt. Ziel dieser neuen Auszeichnung ist, nicht nur Engagement in der Lehre zu honorieren, sondern auch bei der Umsetzung einer neuen Idee mit personellen und zeitlichen Ressourcen zu unterstützen. In der Kategorie „Senior“ mit mindestens fünf Jahren Lehrerfahrung entschied sich die Jury für das Tandem Professorin Silvia Seibold und Dipl. Kauffrau (Univ.) Alexandra Fischer vom Campus Burghausen. Sie haben sich zum Ziel gesetzt, durch einen individuellen Coachingansatz Studienabbrüche zu verhindern und die Vernetzung zwischen national und international Studierenden zu fördern. Im Fokus stehen dabei interkulturelle Kompetenzen, kollaboratives Arbeiten, Peer-to-Peer-Coaching und der Aufbau einer gelebten Fehlerkultur.
Professorin Dorottya Kriechbaumer – ebenfalls vom Campus Burghausen – wurde mit ihrer Lehridee in der Kategorie „Junior“ (bis zu vier Jahre Lehrerfahrung) ausgewählt. Ziel ihres Projektantrags im Modul „Chemische Verfahrenstechnik“ ist, durch ein invertierendes Format Zeit zu gewinnen, um in der Präsenzveranstaltung reale Beispiele für theoretische Phänomene in Gruppenübungen oder Miniprojekten behandeln zu können. Ein dadurch unterstützter Theorie-Praxis-Transfer soll den Studierenden wertvolles Rüstzeug für die spätere Berufspraxis mitgeben.