Prof. Dr. Karsten Danzmann: "Gravi­ta­ti­ons­wel­len­as­tro­nomie: Wir können das dunkle Universum hören!"

Wann Di, 15.04.2025 · 18:30 Uhr
Wo Campus Rosen­heim Hoch­schulstr. 1
83024 Rosen­heim
Raum B0.23
Kosten kostenlos

Vortrag im öffentlichen astro­no­mi­schen Kolloquium der Sternwarte Rosenheim:

"Gravi­ta­ti­ons­wel­len­as­tro­nomie: Wir können das dunkle Universum hören!"
Di 15. April 2025, 18:30 Uhr, Raum B 0.23, Campus Rosenheim

Prof. Dr. Karsten Danzmann, Max-Planck-Institut für Gravi­ta­ti­ons­physik (Albert Einstein Institut, AEI), Hannover

Abstract:

Gravi­ta­ti­ons­wellen helfen verschmelzende schwarze Löcher zu messen oder Neues über Dunkle Materie zu lernen! Seit Tausenden von Jahren schauen wir das Universum mit unseren Augen an. Aber über 99% des Universums sind dunkel und werden niemals mit elek­tro­ma­gne­ti­schen Wellen beobachtet werden. Seit dem 14. September 2015  ist alles anders: Gravi­ta­ti­ons­wellen wurden mit Hilfe von Laser­inter­fe­ro­me­tern entdeckt! Wir haben ein neues Sinnesorgan bekommen und können endlich die dunkle Seite des Universums hören. Dies wurde 2017 mit dem Nobelpreis für Physik ausgezeichnet.

Die ersten Töne, die wir hörten, stammten von völlig unerwartet schweren schwarzen Löchern. Gravi­ta­ti­ons­wellen sind inzwischen zu einer neuen Art der Astronomie geworden, es werden z.B. verschmelzende Neutronensterne oder schwarze Löcher beobachtet. Hunderte von solchen Ereignissen werden inzwischen fast täglich registriert, mit Frequenzen von einigen Hertz bis zu einigen kHz. Gravi­ta­ti­ons­wel­len­tech­no­logie kann auch Licht in die noch unbekannte ‚Dunkle Materie‘ bringen. Und ab 2035 werden wir mit LISA, einem Observatorium im mHz Bereich, auch die niederfrequenten Quellen beobachten. Niemand weiß, welche anderen dunklen Geheimnisse dort draußen noch auf uns warten.

Prof. Dr. Karsten Danzmann, ist Leiter des Instituts für Gravi­ta­ti­ons­physik der Universität Hannover und Direktor am Max-Planck-Institut für Gravi­ta­ti­ons­physik (Albert-Einstein-Institut).  Er promovierte 1980, wurde nach diversen Forschungs­auf­ent­halten Assis­tenz­pro­fessor an der Stanford University und anschließen Projektleiter Gravi­ta­ti­ons­wellen am MPI für Quantenoptik in Garching. Seine Forschungs­schwer­punkte an der Universität Hannover und dem Albert-Einstein-Institut in Hannover umfassen experimentelle Gravi­ta­ti­ons­physik, speziell den Nachweis von Gravi­ta­ti­ons­wellen durch Interferometrie,  kohärente Optik, Atomphysik und Laserentwicklung.

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