Der Studiengang
Der international vergleichsweise sehr hohe Wohlstand in Deutschland hängt weitgehend von der Fähigkeit von Naturwissenschaftlern, Ingenieuren und Informatikern ab, technisch und qualitativ führende Produkte zu entwickeln, zu produzieren und zu vertreiben. Die Produkte müssen einzigartige Eigenschaften besitzen, für die Kunden weltweit bereit sind, einen angemessenen Preis zu bezahlen. Nur dadurch ergeben sich trotz des international sehr hohen deutschen Lohnniveaus für Unternehmen und deren Mitarbeiter langfristig wirtschaftlich tragfähige Lösungen. Menschen, die Neuentwicklungen technologisch führender Produkte professionell vorantreiben, sollten insbesondere folgende Eigenschaften besitzen:
- Sehr hohen technischen Sachverstand
- Fähigkeit, komplexe Zusammenhänge interdisziplinär und zukunftsorientiert zu analysieren
- Hoher Grad an Selbständigkeit und Kreativität
- Teamfähigkeit
Der Masterstudiengang Angewandte Forschung und Entwicklung ist speziell für Studierende konzipiert, die im ingenieurwissenschaftlichen Bereich in der Entwicklung technisch anspruchsvoller und komplexer Produkte maßgeblich mitarbeiten wollen. Er richtet sich daher vor allem an Studierende, die ihren zukünftigen beruflichen Schwerpunkt im Bereich der praxisnahen Grundlagenentwicklung und der anwendungsorientierten Forschung und Entwicklung sehen. Er bietet auch die Möglichkeit zur Vorbereitung auf eine eventuelle Promotion und schafft die Basis zur späteren Führungsverantwortung im Bereich technologisch anspruchsvoller Produkte.
Nutzen Sie, aufbauend auf Ihr Wissen aus dem Bachelorstudium, ein Masterstudium zur
- Wissensverbreiterung
Aus unterschiedlichen Gründen ändert sich in fast jedem Berufsleben der eigene Arbeitsschwerpunkt mehrmals. Daher ist es sehr hilfreich, Wissen in Themenfeldern, die übergreifend als Ingenieur benötigt werden, frühzeitig zu erwerben und sich mit interdisziplinären Arbeitsweisen vertraut zu machen.
- Wissensvertiefung
Suchen Sie sich ein Sie interessierendes ingenieurwissenschaftliches Arbeitsgebiet, in dem Sie während Ihres Studiums in die Tiefe gehen. Dadurch sammeln Sie zusätzlich zu vertiefenden Kennnissen im von Ihnen gewählten speziellen Arbeitsgebiet Erfahrung, mit der Sie sich später schnell in ein neues Gebiet einarbeiten können. Diese Fähigkeit ist auch für Ihre Projektarbeiten und Masterarbeit erforderlich.
Download: AFE_Ausgabe_Thema_Projektarbeit
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Sie müssen für Ihr Studium keine Entweder-Oder-Entscheidung (Breite versus Tiefe) treffen. Es ist zu einem so frühen Zeitpunkt im Berufsleben auch nicht empfehlenswert.
Die Hochschule ist ein Dienstleistungsbetrieb zum Erwerb von Wissen, auf dem Sie in Ihrem Berufsleben aufbauen. Wissbegierige werden gerne von den Professor*innen und Mitarbeiter*innen unterstützt. Nutzen Sie diese Möglichkeit des Wissenserwerbs. In welchem Ausmaß, entscheiden Sie als Studierender anhand des großen Fächerangebots und der Flexibilität des Masterprogramms zu großen Teilen selbst.
Das Engagement und der Einsatz in einem Ingenieurstudium zahlt sich mittel- und langfristig aus, da Sie mit diesem Studium aus heutiger Sicht ein im akademischen Bereich vergleichsweise hohes Einkommen erzielen und nicht Ihr gesamtes Berufsleben mit schlecht bezahlten befristeten Arbeitsverträgen verbringen müssen. Sofern Sie im Ingenieurberuf im Bereich der Forschung, Entwicklung, Produktion oder des Vertriebes kreativ tätig sein können, werden Sie erfahrungsgemäß auch langfristig mit Ihrem Beruf sehr zufrieden sein. Mit einem Masterstudium können Sie dafür die Grundlagen schaffen.
Inhalte und Ablauf des Studiums
Ein wesentlicher Teil des Studiums stellt die Bearbeitung von Forschungsthemen im ingenieurwissenschaftlichen Bereich, in den Forschungslaboren der Technischen Hochschule Rosenheim, dar. Die Forschungsthemen werden von forschungsaktiven Professor*innen der TH Rosenheim definiert und decken häufig Teilaspekte öffentlich oder industriell geförderter Forschungsprojekte ab. Zielsetzung ist, dass die Studierenden sich weitgehend selbständig das für das jeweilige Forschungsthema notwendige Wissen erarbeiten, Lösungskonzepte entwickeln, anschließend praxisnah erproben und dabei auftretende Probleme lösen. Hierbei werden Sie von Professor*innen und/oder wissenschaftlichen Mitarbeiter*innen angeleitet und unterstützt. Nach einer Einarbeitungsphase stehen in den beiden Projektarbeiten und in der Masterarbeit die eigenständige und kreative ingenieurmäßige Problemlösung im Vordergrund. Daher eignet sich dieses Studienprogramm für Studierende, die bereits einen hohen Grad an Selbständigkeit erreicht haben und sich zutrauen, dies in einem Ausbildungsumfeld sich und anderen zu beweisen.
In der Fakultät für Ingenieurwissenschaften sind unter einem Dach wesentliche Gebiete der Ingenieurwissenschaften zusammengefasst. Dadurch ist ein interdisziplinäres Arbeitsumfeld geschaffen, das in der akademischen Forschung und in der Produktentwicklung in der Industrie eine sehr hohe Bedeutung hat. Im Studiengang sind auch Studierende anderer ingenieurwissenschaftlicher Fachdisziplinen mit der oben beschriebenen Orientierung willkommen. Die Forschungsgebiete, die im Studiengang Angewandte Forschung und Entwicklung abgedeckt werden, sind:
- Chemieingenieurwesen
- Elektro- und Informationstechnik
- Energie- und Gebäudetechnologie
- Holztechnik
- Informatik
- Kunststofftechnik
- Maschinenbau
- Mechatronik
- Medizintechnik
- Wirtschaftsingenieurwesen
Download: Anerkennung von fachwissenschaftlichen Wahlpflichtmodulen für das Master-Studium „Angewandte Forschung und Entwicklung
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Das Vorlesungsangebot des Studiengangs Angewandte Forschung und Entwicklung ist weitgehend identisch zum Masterstudiengang Ingenieurwissenschaften der TH Rosenheim. Die Vorlesungen und Prüfungen finden fast ausschließlich in englischer Sprache statt. Dies ist für beide Masterstudiengänge der Fakultät für Ingenieurwissenschaften ein weiteres herausragendes Merkmal. Englischsprachige Kenntnisse können vertieft oder erweitert werden. Dies gilt insbesondere für englische Fachbegriffe. Dadurch erwirbt man sich während des Masterstudiums, neben dem technischen Wissen, als Studierender wichtige Kompetenzen, die insbesondere für
- international tätige Unternehmen,
- Führungsaufgaben in Unternehmen mit weltweit verteilten Standorten und international und kulturell gemischten Teams sowie für den
- Forschungsaustausch im Hochtechnologiebereich, der auf englischsprachiger Kommunikation aufbaut,
von wesentlicher Bedeutung sind. Der Studiengang Angewandte Forschung und Entwicklung hat eine enge Verknüpfung mit dem Masterstudiengang Ingenieurwissenschaften. Durch den sehr hohen Anteil an international Studierenden im Masterstudiengang Ingenieurwissenschaften besteht zusätzlich die Möglichkeit, interkulturelle Erfahrungen während des Masterstudiums an der TH Rosenheim zu sammeln.
Studienorganisation
Kern des Studiengangs sind eigenständige Forschungs- und Entwicklungsprojekte im Rahmen von 2 Projektarbeiten und der Masterarbeit im Umfang von insgesamt 54 Credit Points (CP). Lehrveranstaltungen im Umfang von insgesamt 8 CP sind verpflichtend. Zusätzlich wählt jeder Studierende Lehrveranstaltungen aus Modulen im Umfang von insgesamt 28 CP. Die folgende Tabelle zeigt exemplarisch den Aufbau des Studiums.
Die ingenieurwissenschaftliche Fakultät der TH Rosenheim verfügt über Kontakte zu führenden Unternehmen und zur staatlichen Forschungsförderung. Studierende des Masterstudiengangs haben dadurch die Möglichkeit, Projekte im Rahmen von laufenden Forschungsaufträgen an der Hochschule zu bearbeiten. Sie erhalten dabei eine persönliche Betreuung durch einen Professor oder wissenschaftlichen Mitarbeiter, der als Mentor fungiert. Häufig werden Themen für Projektarbeiten gemeinsam direkt mit einem forschungsaktiven Professor definiert.
Die folgenden Tabellen zeigen eine Überblick zu den im Masterstudiengang „Angewandte Forschung & Entwicklung in den Ingenieurwissenschaften“ verfügbaren fachwissenschaftlichen Wahlpflichtmodulen für die Modulgruppen „Spezifisches Fachwissen“ und „Methodenkompetenz“ aus dem Masterstudiengang „Ingenieurwissenschaften“. Diese sind in vier Bereiche aufgeteilt:
- Mathematisch naturwissenschaftliche Grundlagenmodule (MG-Modul)
- Vertiefungsmodule (MV-Modul)
- Applikationsorientierte Vertiefungsmodule (MA-Modul)
- Fachwissenschaftliche Wahlpflichtmodule (MF-Modul)
Wählbare Module aus dem Masterstudiengang „Ingenieurwissenschaften“
(Stand: Sommersemester 2023)
Weitere Informationen
Studien und Prüfungsordnungen
Weitere Dokumente
Bewerbung und Zulassung
Die Zulassungsvoraussetzungen für den Studiengang AFE finden Sie in der schwarzen Box am Ende dieses Abschnitts.
Voraussetzung für den Zugang zum Masterstudium ist ein Hochschulabschluss als Bachelor in einer Ingenieursdisziplin oder einer verwandten Fachrichtung oder ein in Deutschland oder im Ausland erworbener Abschluss, der einem solchen Hochschulabschluss gleichwertig ist. Zu den Eignungsverfahren werden Sie bei Vorliegen der sonstigen Zulassungsvoraussetzungen eingeladen. Der Test dauert 120 Minuten. Er prüft die besondere Begabung in der Herangehensweise an ingenieurwissenschaftliche Fragestellungen und im systematischen Problemlösen.
Eignungsverfahren
Ein wesentlicher Punkt des Eignungsverfahrens ist der Eignungstest. Bewerber die die Voraussetzungen erfüllen werden zum Eignungstest an die Technische Hochschule Rosenheim eingeladen. Dieser schriftliche Test erfolgt einmalig in jedem Semester. Der Termin des Tests wird mindestens zwei Wochen zuvor durch schriftliche Einladung bekannt gegeben. Im Eignungstest werden ingenieurwissenschaftliche Grundkompetenzen abgefragt, wie sie typischerweise in einem Ingenieurstudiums erworben werden. Der Eignungstest enthält beispielsweise Aufgaben zu:
- Grundlagen der Elektrotechnik
- Antriebstechnik
- Konstruktion/ Entwerfen
- Physik (auch Strömungsmechanik, Thermodynamik)
- Werkstofftechnik
- Mathematik
- Technische Mechanik
- Mess- und Regelungstechnik
- Informatik
Üblicherweise werden die Prüfungsteilnehmer in ihrem Bachelorstudium bereits Prüfungen in diesen Fachgebieten erfolgreich bestanden haben. Die Kunst besteht eigentlich darin, diese Kompetenz auch ein paar Jahre später noch einmal abrufen zu können. Das mag denen leichter fallen, die die Fachinhalte und Vorgehensweisen seinerzeit verinnerlicht haben. Einzelne Fachgebiete werden manche Bewerber nicht in ihrem Studium kennengelernt haben. Andererseits ist es nicht erforderlich, alle Aufgaben zu lösen, um die Prüfung zu bestehen. Bei den bisherigen Prüfungen wurden Bewerber für geeignet befunden, wenn sie gut die Hälfte der maximal erzielbaren Punkte erreicht haben. Insofern ist es taktisch besser, die beherrschbaren Aufgaben gründlich zur bearbeiten, als sich an den Aufgaben aus unbekannten Fachgebieten festzubeißen.
Ergebnis des Eingangstest ist die Beurteilung „geeignet“ oder „nicht geeignet“ für den jeweiligen Bewerber. Im Falle der Beurteilung als „geeignet“ steht es dem Bewerber frei, sich in den Studiengang einzuschreiben, wenn die weiteren Voraussetzungen nach der jeweils gültigen Studien- und Prüfungsordnung erfüllt sind. Das Prüfungsergebnis „geeignet“ verpflichtet nicht zur sofortigen Einschreibung in den Studiengang. Vielmehr kann sich der erfolgreiche Prüfungsteilnehmer auch zu einem späteren Zeitpunkt für den Studiengang bewerben, solange die Technische Hochschule Rosenheim diesen Studiengang überhaupt anbietet. Einer solchen späteren Bewerbung sollte der Hinweis auf ein früheres erfolgreiches Bestehen der Eignungsprüfung beigefügt sein.