Neues 5G-Campusnetz für Forschung und Lehre im Bereich drahtlose Konnektivität

Das Bild zeigt eine Personengruppe im proto_lab der TH Rosenheim.

Gemeinsam mit Partnern aus der Wirtschaft hat die TH Rosenheim ein hochmodernes 5G-Campusnetz  am Forschungslabor proto_lab realisiert. Das mobilfunkbasierte Netzwerk wird unabhängig vom öffentlichen Netz betrieben, um die Forschung und Lehre im Bereich drahtlose Konnektivität voranzubringen. Eingerichtet wurde das Campusnetz mit den Unternehmen Mugler SE mit Sitz in Oberlungwitz (Sachsen) und Kontron aus Slowenien. Das Projekt ist zunächst auf vier Jahre angelegt.

Der Begriff Campusnetz hat an sich nichts mit einem Hochschulcampus zu tun, sondern beschreibt ein lokal begrenztes Netzwerk, das für besondere Anforderungen ausgelegt ist. 5G wiederum ist die fünfte Generation der drahtlosen Mobilfunktechnologie. Sie bietet höhere Upload- und Download-Geschwindigkeiten, konsistentere Verbindungen und eine höhere Kapazität als frühere Netzwerke. 5G ist deutlich schneller und zuverlässiger als die derzeitigen 4G-Netze und schafft die Voraussetzungen für wichtige Zukunftstechnologien, die sehr zuverlässige Hochgeschwindigkeits-Datenverbindungen erfordern.

„Im proto_lab beschäftigen wir uns unter anderem mit dem Thema Industrie 4.0, also mit der intelligenten Vernetzung von Maschinen und Abläufen mithilfe von Informations- und Kommunikationstechnologie. Das Campusnetz eröffnet uns ganz neue Möglichkeiten in Forschung und Lehre“, betont Professor Oliver Kramer von der Fakultät für Wirtschaftsingenieurwesen. Ein Schwerpunkt im Labor sind seinen Worten nach fahrerlose Transportsysteme, die keinen eigenen Rechner an Bord haben, sondern über ein Funkmodul mit einer Basisstation kommunizieren. „In unserem 5G-Netz können wir Dinge erproben, die für einen späteren Praxiseinsatz wichtig sind“, so Kramer.

Die Hochschule vereint im Projekt zwei verschiedene Perspektiven. Zum einen die von konkreten Anwendungen, bei denen das Thema Künstliche Intelligenz eine immer größere Rolle spielt. Hier bringt sich zusammen mit Kramer vor allem Professor Noah Klarmann ein, der sich im Rahmen einer Forschungsprofessur mit den Einsatzmöglichkeiten von KI befasst. Die andere Perspektive zielt auf die technischen Grundlagen ab, die für die Lehre im Bereich Datenkommunikation und Hochfrequenztechnik an der Fakultät für Ingenieurwissenschaften wichtig sind. Experten hierfür sind die Professoren Holger Stahl und Markus Stichler.