Die micro-cleaning Reinigungsanlage wurde der Technischen Hochschule Rosenheim von der Wandres GmbH kostenfrei zur Verfügung gestellt. Um diese anschaulich in eine Fertigungsprozesskette einbinden zu können wurde ein mobiler Rollentisch für die Reinigungsanlage gebaut und ein ebenfalls mobiler, nachgelagerter Oberflächenbewertungsprüfstand. Dadurch können die beiden beweglichen und fahrbaren Einheiten in Praktika in den Laboren dort eingesetzt werden, wo sie benötigt werden. Die Reinigung und Beurteilung der bearbeiteten Bauteile kann beispielsweise nach der Fertigung auf den bestehenden Bearbeitungszentren oder im Anschluss an die Breitbandschleifmaschine in den Laboren der TH Rosenheim durchgeführt werden.
Qualitätssicherung in der Holzbearbeitung
Der Werkstückvorschub erfolgt dabei über eine Rollenbahn. Beim Durchlauf durch die Reinigungsanlage werden die groben Späne abgesaugt, bevor mit einer Schwertbürste quer zum Werkstück im Ingromat-Verfahren feinster Staub von der Oberfläche zuverlässig entfernt wird. Auf dem nachgelagerten Bürstentisch findet die optische Beurteilung des Werkstücks statt. Für die visuelle Oberflächeninspektion ist ein Parallelscheinwerfer seitlich montiert. Dieser sorgt für eine Streiflichtbeleuchtung des Werkstücks, welche zur Erkennung von Kratzern, Riefen, Dellen, Strukturfehlern, Beulen, etc. auf der präzise gereinigten Oberfläche dient. Damit ist es in der Lehre möglich die Beurteilung der Oberfläche entsprechend der Richtlinie VDI 3414 methodisch durchzuführen.
Die Fertigungsschritte „bearbeiten – schleifen – reinigen – inspizieren/bewerten – lackieren (im nächsten Schritt)“ werden in dieser Prozesskette abgebildet. „Dadurch kann den Studierenden verständlich und praxisnah verdeutlicht werden, dass saubere Oberflächen im Produktionsprozess unverzichtbar sind, um eine effiziente Produktion mit geringen Ausschussraten zu ermöglichen. Und dass außerdem die visuelle Beurteilung, welche häufig subjektiv stattfindet, dank entsprechender Hilfsmittel wie einer Streiflichtbeleuchtung für eine deutlich bessere Beurteilungsgrundlage und somit zu einem besseren Erscheinungsbild der Oberflächen führt“, erläutert Prof. Christian Kortüm, Studiendekan des Bachelorstudiengangs Holztechnik, Fakultät für Holztechnik und Bau.
Dank dieses gemeinsamen Projekts und der hervorragenden Zusammenarbeit von Industrie und dem Förderverein der Hochschule und der Fachschule Rosenheim e.V. Schwerpunkt Holz ist es möglich, das Prozessverständnis und die Methodenkompetenz der Studierenden aktiv zu unterstützen und zu fördern und sie bestmöglich auf ihre bevorstehenden Aufgaben nach dem Studium vorzubereiten. „Ein weiteres Mal profitiert die Lehre und somit die Studierenden der Technischen Hochschule Rosenheim und die Schüler der Fachschule Rosenheim von der großartigen Kooperation und Unterstützung des Fördervereins und der Industrie“, ergänzt Kortüm.