Bei einer internationalen Fachtagung hat Thomas Linner, derzeit Masterstudent an der Technischen Hochschule Rosenheim, den „Best Paper Award“ erhalten. Eingereicht hat er die wissenschaftliche Arbeit bei der Konferenz „Electrical Engineering, Computer Science and Informatics (EECSI 2023)“. Mit dem Preis wurden Linners Arbeiten im interdisziplinären Forschungsschwerpunkt „Mechatronische Systeme“ gewürdigt.
Die Modellbasierte Entwicklung von technischen Systemen ist seit vielen Jahren State-of-the-Art in einigen Branchen und aufgrund der stetig steigenden Komplexität von Systemen in immer mehr Branchen im Einsatz. Dabei kommen oftmals verschiedenartige Hardware-Komponenten und Prozessoren zum Einsatz, die miteinander Daten austauschen sollen. Die Hardware-Komponenten arbeiten dabei oft mit anderen Datentypen als Standard- Prozessoren und Programmiersprachen.
Die Arbeit von Thomas Linner beschäftigt sich zum einen damit, wie man auf einem Standard-Prozessor mit sogenannten Fixed-Point-Datentypen rechnen und diese zwischen anderen Datentypen konvertieren kann und zum anderen damit, wie diese Daten effizient zur angeschlossenen Hardware transferiert werden können. Wie sich zeigte, war die aus dem Modell heraus generierte Fixed-Point-Arithmetik um einige Faktoren langsamer als vergleichbare Integer- und Floating-Point-Operationen. Durch die Modifizierung der automatischen Code-Generierung konnte der Student die Fixed-Point-Operationen erheblich beschleunigen, sodass sie nur noch um den Faktor 2 langsamer als vergleichbare Integer- und Floating-Point-Operationen sind. Des Weiteren konnte eine allgemeine Vorgehensweise zur Fehlerfortpflanzung bei der Fixed-Point-Arithmetik bestimmt werden, welche besonders wichtig für die Auslegung der zu verwendenden Anzahl an Bits für den jeweiligen Fixed-Point-Datentyp ist.
„Der Best Paper Award hat mich ehrlich gesagt sehr überrascht, zumal dies mein erstes Paper auf einer internationalen Konferenz war. Diese Auszeichnung ehrt mich sehr und ich freue mich, dass ich einen kleinen Beitrag zur wissenschaftlichen Gemeinschaft leisten konnte“, so Linner. In diesem Zusammenhang bedanke er sich bei seinen Kollegen im interdisziplinären Forschungsschwerpunkt Mechatronische Systeme, wo er im Rahmen seines Masterstudiums Angewandte Forschung und Entwicklung in den Ingenieurwissenschaften an Themenstellungen der Informatik mitarbeitet.
„Es freut mich sehr, dass Herrn Linners Arbeit ausgezeichnet wurde. Dies zeigt, wie erfolgreich die Zusammenarbeit zwischen der Fakultät für Ingenieurwissenschaften und der Fakultät für Informatik sein kann, wenn alle ihr Fachwissen in einen gemeinsamen Forschungsschwerpunkt einbringen und zusammen an komplexen Themen arbeiten“, sagt Professor Dr. Florian Künzner von der Fakultät für Informatik.
Die neu gewonnen Erkenntnisse werden nun im Forschungsprojekt von Markus Märkl, der an einer kooperativen Promotion bei Professor Dr. Rainer Hagl arbeitet, genutzt. Schwerpunkt der Forschungsarbeiten sind hochdynamische Antriebssysteme mit gleichzeitig hoher Positionsstabilität in Sub-Nanometer-Bereich.