Bei einer internationalen Fachtagung hat Markus Märkl, derzeit Doktorand an der Technischen Hochschule Rosenheim, den „Best Paper Award“ erhalten. Er nahm die Auszeichnung auf dem International Symposium on Linear Drives for Industry Applications (LDIA) in Hannover entgegen. Mit dem Preis wurden Märkls Arbeiten im Forschungsschwerpunkt „Mechatronische Systeme“ der Fakultät für Ingenieurwissenschaften gewürdigt.
Ausgezeichnet wurde der Tagungsbeitrag mit dem Titel „Maßnahmen zur Rauschreduzierung in hochdynamischen Linearantrieben für Positionsstabilitäten im Sub-Nanometer Bereich“. Hochdynamische Antriebe mit Linearmotoren werden unter anderem für die Produktion und Weiterverarbeitung von Halbleitern für Computer, Smartphones, Steuergeräten für assistiertes Fahren und Rechner, auf denen Algorithmen der Künstlichen Intelligenz ablaufen, benötigt. Für diese Halbleiter sind heute Strukturbreiten bis zu wenigen Nanometern im Serieneinsatz. Ein Nanometer entspricht einem Milliardstel eines Meters. Die Antriebe für die Bewegungsführung in Fertigungs- und Messmaschinen zur Halbleiterproduktion müssen sehr präzise arbeiten und zur Minimierung der Herstellkosten gleichzeitig höchste Dynamik erreichen. Beide zunächst konträren Ziele von hoher Dynamik und hoher Positionsgenauigkeit gleichzeitig zu verbessern ist ein Schwerpunkt der Forschungsarbeiten an der TH Rosenheim.
Im Rahmen des Forschungsprojekts, das Märkl im Rahmen seiner kooperativen Promotion bearbeitet, wird unter anderem der Einfluss aller Rauschquellen eines positionsgeregelten Servoantriebes auf das Regelungsverhalten untersucht. Basierend darauf erfolgte eine gesamtheitliche Optimierung der Elektronik des Motion Controllers und der Regelung. Dadurch konnte an einem Versuchsaufbau bei sehr hoher Regelungsdynamik des Positionsregelkreises mit einer Durchtrittsfrequenz im Bereich von 1kHz eine Positionsstabilität von 40 Pikometer erreicht werden. 10 Pikometer sind wiederum der hundertste Teil eines Nanometers.
„Ich habe mit dem Best Paper Award ehrlich gesagt überhaupt nicht gerechnet. Ich freue mich sehr über die internationale Anerkennung meiner Arbeit und es motiviert mich für meine weitere Arbeit“, sagte Märkl nach der Preisverleihung. In diesem Zusammenhang bedanke er sich bei seinen Kollegen im Forschungsprojekt, die durch vielfältige Diskussionen zu den Ergebnissen beigetragen hätten.
„Als Forschungsteam haben wir uns sehr über die unerwartete Ehrung gefreut. Sie belegt die hohe Qualität der Arbeit des Forschungsschwerpunktes und ist gleichzeitig Motivation für zukünftige Forschungstätigkeiten“, so Professor Dr.-Ing. Rainer Hagl, der die kooperative Promotion gemeinsam mit Professor Dr. Marcelo Lobo Heldwein von der TU München betreut.