Plastikmüll reduzieren, Treibhausgas einsparen und Nachhaltigkeit fördern: Mit dem auf drei Jahre vom Bund geförderten Projekt „ROcycleTH“ baut die TH Rosenheim eine interne Kreislaufwirtschaft mit einem Recyclingcenter für Kunststoffe auf. Die Hochschule möchte damit beispielhaft vorangehen und die gewonnenen Erkenntnisse an andere Bildungseinrichtungen sowie an Unternehmen weitergeben.
Im Rahmen des Studiengangs Kunststofftechnik führen die Studierenden zahlreiche Praktika durch, in denen sie die verschiedenen Verfahren der Kunststoffverarbeitung kennenlernen und selbst ausprobieren dürfen. Dabei und bei Forschungsarbeiten fallen jährlich rund zehn Tonnen Kunststoffabfälle an der Hochschule an. Gerade bei einer Bildungseinrichtung, die auch auf dem Gebiet des Recyclings lehrt und forscht, ist die praktische Umsetzung des Recyclings vor Ort von großer Bedeutung.
Ganzheitliche Lösung für industrielle Anwendung
Bei ROcycleTH werden die im Studiengang Kunststofftechnik verwendeten Kunststoffe in mehreren Lebenszyklen wiederverwendet und schließlich final zu Transportboxen beim Projektpartner Auer GmbH in Amerang verarbeitet. Bei der Entwicklung des Projekts werden alle Fachbereiche der Kunststofftechnik an der TH Rosenheim und Unternehmen aus der Region Rosenheim eingebunden. So soll eine ganzheitliche Lösung auch für die industrielle Anwendung erreicht werden. Ein Projektmonitoring stellt sicher, dass die gewonnenen Erkenntnisse auch außerhalb der Hochschule anwendbar sind.
Etwa 90 Tonnen CO2 sollen eingespart werden
„Während der Projektlaufzeit sollen an der TH Rosenheim etwa 90 Tonnen CO2 eingespart werden. Durch die Weitergabe unserer Erkenntnisse könnten nach zehn Jahren bei Firmen in Südostoberbayern sowie an Hochschulen und Universitäten deutschlandweit mehr als 90.000 Tonnen Kohlenstoffdioxid-Einsparung erreicht werden“, sagt Professorin Nicole Strübbe von der Fakultät für Ingenieurwissenschaften, die das Projekt gemeinsam mit ihrem Kollegen Professor Dirk Muscat leitet. Projektträger ist die Zukunft-Umwelt-Gesellschaft gGmbH, Fördermittel kommen aus der Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI) des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz.