Im Forschungsschwerpunkt werden Projekte zu in sich durch Pflegebedürftigkeit verändernden Lebenssituationen entwickelt, durchgeführt und evaluiert. Partizipation und Interprofessionalität sind grundlegend, um in diesen Situationen Entscheidungen zu treffen und die optimale Versorgungsqualität zu gewährleisten. Diese grundlegenden Prinzipien werden auch auf die Entwicklung der Projektthemen innerhalb des Forschungsschwerpunktes angewendet.
Aktuelle Projekte in PARTICIPATE
Das erste Modellprojekt PARTICIPATE-NH unseres Forschungsschwerpunktes fokussiert sich auf den Übergang von Zuhause ins Pflegeheim. Im ersten Schritt haben wir die Herausforderungen und bestehenden Versorgungsstrategien in diesen Übergangsprozessen untersucht. Hierzu wurde eine systematische Literaturübersicht erstellt, die Sie über den folgenden Link kostenlos abrufen können: https://bmcnurs.biomedcentral.com/articles/10.1186/s12912-022-01139-y.
Durch die Analyse der Literatur sowie durch Interviews mit Mitarbeitern von ambulanten Pflegediensten und Pflegeheimen, Angehörigen und Pflegeheimbewohnern, ergänzt durch zwei Expertenworkshops, konnten wir einen strukturierten Beratungsansatz entwickeln, der den Übergang ins Pflegeheim verbessern sollen. Dieser Ansatz wird derzeit in einer Pilotstudie in Südostbayern in Zusammenarbeit mit ambulanten Pflegediensten und Pflegeheimen auf ihre Machbarkeit und Akzeptanz getestet.
Im nächsten Schritt planen wir die Auswertung der Fragebögen und Interviews, die während des Studienzeitraums durchgeführt wurden sowie die Publikation der Interviewergebnisse, des Entwicklungsprozesses und der Auswertung der Akzeptanz und Machbarkeit.
Das Projekt PARICIPATE-MOB untersucht die interprofessionelle ambulante Diagnostik der gangbezogenen Teilhabe von Personen nach einem Schlaganfall. Schlaganfall ist die häufigste neurologische Erkrankung in Deutschland. Nur ein Drittel derjenigen, die als "gehfähig" aus dem Krankenhaus entlassen werden, verlassen im Alltag das Haus. Die ambulante Nachsorge hat zum Ziel, die Teilhabe der Menschen nach einem Schlaganfall zu verbessern. Dazu sollten die verschiedenen Berufsgruppen gut zusammenarbeiten.
Im letzten Jahr führten wir eine Literaturrecherche durch. Danach diskutierten wir in fünf Fokusgruppen mit Personen nach einem Schlaganfall, Zugehörige und Health Professionals der Gesundheitsfachberufe in Rosenheim und München die erlebten Erfahrungen bzgl. der Diagnostik der gangbezogenen Teilhabe in der ambulanten Versorgung.
Das Vorgehen ist als Studienprotokoll beschrieben, das in englischer Sprache veröffentlicht wurde und Sie unter dem Link https://doi.org/10.1136/bmjopen-2024-084316 kostenlos abrufen können.
Als nächster Schritt findet eine Zukunftswerkstatt statt.
Wir laden Sie als Betroffene, Zugehörige, Health Professionals sowie ausgewiesene Expertinnen und Experten in „eigener Sache“ ein, Ihre Ideen und Erfahrungen im Rahmen einer Zukunftswerkstatt einzubringen und dadurch die Zukunft der Schlaganfall-Nachsorge mitzugestalten und zu verbessern.
Zukunftswerkstatt
„Interprofessionelle Diagnostik der gangbezogenen Teilhabe von Personen nach einem Schlaganfall – Wie kann das gelingen?“