TH-Absolvent Georg Glück mit Bayerischem Kulturpreis ausgezeichnet

Auf dem Bild sind drei Männer zu sehen. In der Mitte steht der TH-Absolvent Georg Glück. Er wurde mit dem Bayerischen Kulturpreis 2024 ausgezeichnet. Links im Bild ist der Bayerischen Kunst- und Wissenschaftsminister Markus Blume zu sehen. Rechts steht Bayernwerk-Chef Dr. Egon Leo Westphal.
Georg Glück, Technische Hochschule Rosenheim, wurde durch den Bayerischen Kunst- und Wissenschaftsminister Markus Blume (l.) und Bayernwerk-Chef Dr. Egon Leo Westphal (r.) mit dem Kulturpreis Bayern 2024 ausgezeichnet.

Für seine Abschlussarbeit an der TH Rosenheim hat der Absolvent Georg Glück den Bayerischen Kulturpreis 2024 erhalten. Die mit 3.000 Euro dotierte Auszeichnung wird vom Energieunternehmen Bayernwerk in Partnerschaft mit dem Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst verliehen. Insgesamt wurden in der Sparte Wissenschaft 33 Absolventinnen und Absolventen sowie Doktorandinnen und Doktoranden geehrt.

 

Georg Glück aus Staudach-Egerndach wurde für seine Abschlussarbeit im Masterstudiengang Ingenieurwissenschaften Elektro- und Informationstechnik an der Technischen Hochschule Rosenheim geehrt. In seiner Arbeit gewinnt er neue Erkenntnisse darüber, wie man maschinelles Lernen dazu einsetzen kann, die Abnutzung von Maschinen zu erkennen und eine sogenannte vorausschauende Wartung (Predictive Maintenance) durchzuführen. Das kann Ressourcen schonen und führt zu weniger Ausschuss bei der Produktion.

 

Früher erkennen, länger verwenden

„Meine Arbeit trägt dazu bei, dass der Ausschuss bei der Herstellung von Produkten verringert werden kann und somit neben der Steigerung von Effizienz und Qualität auch die Umwelt geschont wird“, fasst Glück zusammen. Der Absolvent der Fakultät für Ingenieurwissenschaften der TH Rosenheim vergleicht zwei von ihm entwickelte Ansätze, mit denen die vorausschauende Wartung an Kugellagern durchgeführt werden kann. Die erste Methode ist ein Autoencoder, der auf einem Embedded System, einem Ein-Chip-Mikrorechner, direkt in die Maschine integriert ist. Dieser Autoencoder verwendet maschinelles Lernen, um die Frequenzen der Vibrationen zu untersuchen – denn diese sind ein Indikator für die Abnutzung. Die zweite Methode, der Entscheidungsbaum, arbeitet direkt auf einem speziellen Halbleiter-Sensor und analysiert das rohe Vibrationssignal. Beide Systeme hat der Wissenschaftler mit einem renommierten Datensatz der University of Cincinnati trainiert und getestet. Die Ergebnisse von Georg Glück zeigen, dass der Autoencoder die zuverlässigere Methode ist. Er erkennt defekte Kugellager korrekt, während der Entscheidungsbaum öfter falsche Klassifikationen vornimmt. Der Vorteil des verwendeten Autoencoders liegt in seiner Kompaktheit und Effizienz. Herkömmliche Methoden, die maschinelles Lernen verwenden, benötigen meist mehr Reichenleistung und müssen daher auf externen Computersystemen betrieben werden, was zu höheren Kosten führt.

 

Die Realität von morgen schaffen

Dr. Egon Leo Westphal, Vorstandsvorsitzender der Bayernwerk AG, sieht die Wissenschaft als Basis für die Realität von morgen: „Unsere Welt verändert sich in hoher Geschwindigkeit. Als Energieunternehmen sind wir zum Beispiel längst in der Umsetzung der Energiezukunft angekommen. Die Energiewende wird mehr und mehr Teil der Gesellschaft. Innovation, Technologie und Wissenschaft sind die Fundamente, um Realitäten zu verändern oder neue zu schaffen – das gilt nicht nur für die Energiewirtschaft, sondern für alle Lebensbereiche. Die Wissenschaft zeigt uns auf, was nötig ist und was möglich ist. Unsere diesjährigen Preisträgerinnen und Preisträger aus der Hochschullandschaft gehen wichtigen gesellschaftlichen Fragen auf den Grund und geben mit ihren Arbeiten wertvolle Impulse für die Realität von heute und morgen. Mit unserer Auszeichnung möchten wir das würdigen.“

 

Der Bayerische Staatsminister für Wissenschaft und Kunst Markus Blume betont im Rahmen der Preisverleihung: „Wissenschaft und Kunst sind aufs engste miteinander verbunden – sie sind Lebenselixier der freiheitlichen Gesellschaft. Es ist richtig und wichtig, dass wir beim Kulturpreis Bayern in der Sparte Wissenschaft junge Talente aus unseren Hochschulen für ihre Ideen und ihren Mut auszeichnen. Die Preisträger beleben mit ihrem Zukunfts-Spirit unseren Wissenschaftsstandort. Hier zeigt sich: Unsere Hochschulen sind echte Talent- und Innovationschmieden. Allen Absolventinnen und Absolventen wünsche ich das Beste für ihren Lebensweg. Machen Sie weiter so – Sie sind die Zukunft unseres Landes!“

 

20 Jahre Kulturpreis Bayern

Bereits seit zwei Jahrzehnten werden Nachwuchstalente der bayerischen Hochschulen mit dem Kulturpreis Bayern ausgezeichnet. Die Preise in der Sparte Wissenschaft sind mit jeweils 3.000 Euro dotiert. Alle 33 Preisträgerinnen und Preisträger erhalten außerdem die von dem Schwandorfer Bildhauer Peter Mayer geformte Bronzestatue „Gedankenblitz“. Ausgewählt werden die Preisträgerinnen und Preisträger von den staatlichen bayerischen Hochschulen, Kunsthochschulen und Universitäten.