Seit zehn Jahren bildet die Technische Hochschule Rosenheim Fachkräfte im Bereich Physiotherapie aus. Die Studierenden erlernen eine wissenschaftlich fundierte und interdisziplinäre Arbeitsweise mit hohem Praxisbezug und erhalten grundlegende Kenntnisse im Management. Mit einem Festakt wurde kürzlich das zehnjährige Bestehen gefeiert.
Die Redner*innen blickten bei der Veranstaltung auch auf die Anfänge des Studiengangs zurück. Sie berichteten von den ersten Kontakten der Berufsfachschule der RoMed Kliniken in Wasserburg mit der Hochschule in Rosenheim mit der Idee, einen grundständigen Studiengang Physiotherapie in Rosenheim zu etablieren – einzigartig in Bayern bis zum heutigen Tag. Hervorgehoben wurden das hohe Engagement und die große Entschlossenheit aller Beteiligten, denn in den zuständigen Ministerien war viel Überzeugungsarbeit zu leisten, bis der Studiengang Physiotherapie im Wintersemester 2012/13 in Kooperation mit den RoMed Kliniken Rosenheim mit den ersten 25 Studierenden starten konnte.
Die Dekanin der Fakultät für Angewandte Gesundheits- und Sozialwissenschaften, Professorin Dr. Sabine Ittlinger, erinnerte an wichtige Meilensteine in den vergangenen Jahren. Dazu zählen die Einrichtung des Labors für Medizintechnik und Therapiewissenschaften im Jahr 2014, die Erhebung des Instituts für Gesundheits- und Sozialwissenschaften zur gleichnamigen Fakultät, die Einführung des Studiengangs Pflege und die erfolgreiche Akkreditierung 2015. Die erste Bachelorfeier fand 2016 statt, die Eröffnung des eigenen therapiewissenschaftlichen Labors und die Gründung des Vereins Alumni Physiotherapie e.V. 2018.
„Die strukturellen Veränderungen im Gesundheitswesen erhöhen die Anforderungen an Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten in der beruflichen Praxis. Wir setzen uns daher für eine Vollakademisierung des Berufs im Sinne einer effektiven und effizienten Gesundheitsversorgung ein“, sagte Ittlinger. Aus dem Bundesgesundheitsministerium gebe es positive Signale, dass der vorliegende Entwurf zur Physiotherapie eine gute Blaupause für die Weiterentwicklung der Gesundheitsberufe sei. Damit könnte die hochschulische Ausbildung der Physiotherapie im Jahr 2024 in ein reguläres Studienangebot überführt werden.
Im Rahmen der Jubiläumsfeier fand auch ein Forschungssymposium zum Thema „Innovative Physiotherapie – Aktuelles aus der Therapiewissenschaft“ statt. Absolventinnen und Absolventen der Fakultät für Angewandte Gesundheits- und Sozialwissenschaften gaben Einblick in ihre Forschungs- und Promotionsprojekte. „Wir sind stolz darauf, dass sechs frühere Studierende aktuell mit ihrer Promotion beschäftigt sind“, sagte die Dekanin und Leiterin des Studiengangs Physiotherapie.