Es werden Fragen rund um das Thema biobasierte Materialien bzw. der Substitution fossiler Rohstoffe untersucht. Der Fokus liegt dabei auf der zirkulären Bioökonomie mit technischem Fokus auf dem Holzaufschluss, der Fasermodifikation bis hin zum Produktrecycling.
Im Bereich der Materialwissenschaft werden unterschiedliche Materialien sowie deren Komposite untersucht und entwickelt. Ein insbesondere für den Baubereich interessanter Forschungsbereich stellt die Untersuchung der Modifikation von Holz und Holzwerkstoffen sowie deren Kombination mit organischen oder anorganischen Stoffen dar. Dadurch können Eigenschaften des Ausgangsmaterials oder des Komposites gezielt verändert und gesteuert werden, um eine für den jeweiligen Anwendungsfall optimierte Materialkomposition zu erzielen.
Für die Entwicklung und Charakterisierung der Materialien vom Labor- zum Realmaßstab steht an der Technische Hochschule Rosenheim eine umfassende Forschungs- und Entwicklungsinfrastruktur zur Verfügung, um den bestehenden und künftigen Anforderungen der Werkstofftechnik und Materialwissenschaft an Entwicklung, Charakterisierung und Prüfung gerecht zu werden.
Interdisziplinärer Austausch, Diskussion und gegenseitige Inspiration bilden die Triebfedern für die Initiative der "Rosenheimer Forschungsgruppe Wirtschaftswissenschaften". ProfessorInnen und MitarbeiterInnen aller Fachbereiche der Fakultät für Betriebswirtschaftslehre und anderer Fakultäten forschen regelmäßig an aktuellen Themenstellungen wie zum Beispiel Mergers&Acquisitions, Unternehmensbewertung, Marktforschung, Digital Marketing, internationale Rechnungslegung, KI, Health Care und Nachhaltigkeit.
Unsere Forschungsarbeiten sind sowohl theoretisch als auch anwendungsorientiert und häufig in Kooperation mit Unternehmen. Die Ergebnisse fließen in die Optimierung von Lehrveranstaltungen und Projektarbeiten ein und werden Interessierten hier zur Verfügung gestellt. Darüber hinaus wird der wissenschaftliche Austausch mit der Praxis im Rahmen von Veranstaltungen gezielt gefördert, beispielsweise im Rahmen des traditionellen Betriebswirtschaftstags.
Unter Prozess- und Verfahrenstechnik verstehen wir an der TH Rosenheim die Anwendung von Wissenschaft und Technik, um Prozesse zu steuern und letztendlich zu optimieren. Grundlegend bedeutet dies, dass der Prozess bis ins kleinste Detail erfasst und verstanden werden muss.
Dazu wurde bereits viel Know-How in Messdatenerfassung investiert. Im Labor für Spritzguss werden dazu alle relevanten Umgebungsvariablen bei Versuchen standardmäßig aufgezeichnet. So können Störgrößen, wie das Schwanken der Spannung im Versorgungsnetz oder Temperaturänderungen, auf spätere Prozessanalysen einbezogen werden.
Ein besonderes Herstellungsverfahren an der TH Rosenheim, welches durch das Projekt MUNACU angeschafft werden konnte, ist die Verarbeitung von Naturfasern in der Kunststoffverarbeitung. Ziel der einmaligen Anlage ist es, die bauphysikalischen Vorteile von Holz- bzw. Naturfasern mit denen von Kunststoffen zu verbinden, um so z. B. im Fahrzeug- oder Möbelbau technologisch innovative Bauteile aus Kunststoff-Naturfaser-Gemischen entwickeln und zugleich auf ökologische und energieeffiziente Weise kostengünstig herstellen zu können.
Multifunktionale, hochbelastbare Bauteile dieser Art werden bisher nur mit Kunstfasern (Kohlenstoff- und Glasfasern) hergestellt und sind sehr teuer und energieaufwendig. Durch die Entwicklung einer neuartigen Verfahrenstechnik können solche Bauteile mit Naturfasern ressourcenschonend, kostengünstig und vielseitig einsetzbar hergestellt werden. Die in der Abbildung schematisch dargestellte Anlage dient insbesondere zur Erforschung und Entwicklung neuer Leichtbauverfahren und Werkstoffe und der dazugehörigen Prozesse.
Sie ist in der Lage, zum einen Biofasern aus verschiedenen Holzsortimenten und anderen Rohstoffen zu gewinnen und zum anderen diese mit Kunststoffen bzw. faserverstärkten Kunststoffen für die Produktion von verwendungsfähigen Bauteilen zu verbinden. Neben dieser fortschrittlichen Fertigungstechnik kann auch eine Fülle neuer Werkstoffe für höchst unterschiedliche Anforderungen entstehen. Diese können für die Herstellung von Alltagsprodukten, bei der Produktion im Automobilbau, im Holzbau bis hin zum Möbelbau verwendet werden.
Mit deutlich geringerem fertigungstechnischem Aufwand wäre beispielsweise die Herstellung komplexer, fertig beschichteter Bauteile realisierbar.
Dabei wäre der Aufwand an Rohstoffen und Energie im Vergleich zu herkömmlichen Produktionen minimal, da diese Bauteile in einem Fertigungsgang erzeugt werden und so die komplette Nachbearbeitung wegfällt. Darüber hinaus würde diese Art der Herstellung zusätzlich eine bisher nicht gekannte Designfreiheit erlauben.
Aufgrund der politischen Festlegung auf nationale und internationale Klimaschutzvorgaben besteht ein erheblicher Handlungs- und Beratungsbedarf in vielfältigen Fragestellungen der Bautechnik und Bauphysik seitens der öffentlichen Hand, der Bauwirtschaft, der Industrie, der Energieversorger, des Handwerks und der Endverbraucher.
Dabei stehen bautechnische Lösungen mit nachhaltigen Werkstoffen und zirkulärer Wiederverwendung im Zentrum unserer Forschungstätigkeiten. Energieeffizienz, Energieeinsparung, Bauakustik, Raumakustik, Technische Akustik, Lärmschutz, Psychoakustik, Regenerative Energie- und Gebäudetechnik, Solares Heizen und Kühlen sind nur einige Bereiche, in denen unsere bauphysikalischen Kompetenzen in vielfältigen Forschungs- und Entwicklungsprojekten gefragt sind.
Um dem steigenden Bedarf an Fachplanungen und Beratungsleistungen in diesem Kompetenzfeld gerecht zu werden, wurde der Masterstudiengang Gebäudephysik konzipiert.
Dieser Aufbaustudiengang kombiniert Wissensgebiete und Fragestellungen der theoretischen und der angewandten Bauphysik und orientiert sich an aktuellen Forschungsfragen der beteiligten Hochschulen. Im Rosenheimer Technologiezentrum für Energie und Gebäude stehen dafür hochmoderne Prüfstände mit modernster Messtechnik zur Verfügung.
Die Klimaerwärmung ist eine unumstößliche wissenschaftliche Tatsache. So stieg nach der Berechnung des Deutschen Wetterdienstes die Jahresmitteltemperatur in Deutschland im Zeitraum von 1881 bis 2017 um 1,4 °C an. In Bayern waren es sogar 1,6 °C. Die dramatischen Umweltauswirkungen sind mittlerweile fast täglich zu sehen. Die Zeit, die noch bleibt, um die Erderwärmung so gering wie möglich zu halten, ist äußerst knapp bemessen.
Im Forschungskompetenzfeld Energietechnik und Energieeffizienz werden vorrangig Themen der nachhaltigen Bereitstellung, des Transports und der Speicherung von Energie sowohl für Wohn- und Nichtwohngebäude als auch für mobile Anwendungen behandelt. Dabei steht zusammen mit weiteren bauphysikalischen Aspekten das energieeffiziente Gebäude mitsamt seiner gebäudetechnischen Ausstattung im Mittelpunkt.
Für die Forschung stehen im Rosenheimer Technologiezentrum Energie und Gebäude moderne Laboreinrichtungen und Prüfstände zur Verfügung. In einem zugeordneten Bachelor-Studiengang werden technikbegeisterte junge Menschen ausgebildet, die bereit sind, ihre Zukunft selbst in die Hand zu nehmen, um am Umbau zu einer nachhaltigen Energieversorgung mitzuwirken. Ihr Ansprechpartner für dieses Forschungskompetenzfeld und den Studiengang Energie- und Gebäudetechnologie ist Prof. Dr. Frank Buttinger.
Der digitale Wandel verändert die Gesellschaft und Wirtschaft in atemberaubender Geschwindigkeit. Neben der Digitalisierung von bestehenden Produkten und Prozessen entstehen gänzlich neue Geschäftsmodelle, die für Industriestandorte zunehmend zum wettbewerbskritischen Faktor werden. Aufgrund dieser Entwicklung erhält die TH Rosenheim einen wichtigen Auftrag für Lehre und Forschung, wobei folgende Schlüsseltechnologien einen hohen Stellenwert einnehmen:
Künstliche Intelligenz: Computersysteme, die Aufgaben ausführen können, die normalerweise menschliche Intelligenz erfordern, z. B. visuelle Wahrnehmung, Spracherkennung, Entscheidungsfindung und Übersetzung zwischen Sprachen.
Internet der Dinge: Das Internet der Dinge (Internet of Things, IoT) umfasst eine Vielzahl von verschiedenen Methoden, in denen Sensoren und Aktoren zum Einsatz kommen, um beispielsweise Informationen über den Zustand von Alltagsgegenständen wie Fahrzeugen, Werkzeugen und sogar uns Menschen zu erhalten.
Robotik: Die Robotik verfolgt das Ziel, intelligente Maschinen zu schaffen, die mit ihrer Umgebung interagieren können, um den Menschen auf vielfältige Weise zu unterstützen, z. B. in der Produktion, Forschung oder im alltäglichen Leben.
Cloud: Cloud Computing ist die bedarfsgerechte Verfügbarkeit von Computersystemressourcen, insbesondere von Datenspeicher und Rechenleistung, ohne dass der Nutzer die Ressourcen selbst verwalten muss. Neben den vielen Vorteilen für die Nutzer kann Cloud Computing durch ein "Pay-as-you-go"-Modell zu einer erheblichen Senkung der IT-Betriebskosten führen.
Industrie 4.0: Der Begriff Industrie 4.0 beschreibt eine Revolution in der Vorgehensweise, mit der Unternehmen ihre Produkte herstellen, verbessern und vertreiben. Die Produzenten integrieren dabei neue Technologien wie das Internet der Dinge (IoT), Cloud Computing und Analytik sowie KI und maschinelles Lernen in ihre Produktionsanlagen und in ihren gesamten Betrieb.
Digitale Ethik: Neben zahlreichen positiven Aspekten birgt die Digitalisierung auch erhebliche Risiken für Mensch und Gesellschaft. In diesem Zusammenhang befasst sich die digitale Ethik mit den Normen und Moralvorstellungen bei der Erstellung, Organisation, Verbreitung und Nutzung von Informationen.
Angewandte Mathematik und Statistik sind grundlegende Werkzeuge, die in den unterschiedlichsten Bereichen des wissenschaftlichen Arbeitens und des betrieblichen Alltags Verwendung finden. So bilden z.B. Verfahren der Numerik und der Simulation die Basis des wissenschaftlichen Rechnens, statistisches und maschinelles Lernen sind ein wesentlicher Bestandteil des Themenkomplexes Künstliche Intelligenz und eine mathematisch-methodisch basierte, statistische Datenanalyse ist der Schlüssel zu belegbaren Forschungsergebnissen.
In der Fakultät ANG ist die Mathematik/Statistik-Kompetenz der TH-Rosenheim zentral organisiert. Mathematikerinnen und Mathematiker mit unterschiedlichen Spezialgebieten und Forschungsschwerpunkten sind in der Fakultät angesiedelt und beteiligen sich an Forschungs- und Transferprojekten in vielen Bereichen, wie z.B. Gebäudetechnologie, Simulationsmodelle in der Technik, Bauphysik, statistisches/maschinelles Lernen oder Risikomodellierung im Versicherungs- und Finanzbereich.
In dem Bachelorstudiengang Wirtschaftsmathematik-Aktuarwissenschaften werden in enger Zusammenarbeit mit der Deutschen Aktuar Vereinigung (DAV) und führenden Unternehmen aus der Erst- und Rückversicherungsbranche Studierende speziell für die mathematischen Anforderungen und Aufgaben im Versicherungs-Umfeld ausgebildet. Zentrale Inhalte sind dabei u.a. Statistische (Risiko-)Modellierung, Data Science und Aktuarwissenschaften. Über Abschlussarbeiten und andere Kooperationen werden aktuelle Fragestellungen zusammen mit Unternehmen bearbeitet.
Im Bereich der Angewandten Mathematik und Statistik beschäftigt man sich mit der Modifikation, der Adaption und der Rechner-basierten Umsetzung von mathematischen und statistischen Verfahren zur datenbasierten Modellierung, Simulation und Stochastischen Modellbildung von realen Prozessen.
Ein aktuelles Paper finden Interessierte hier, sowie eine Übersicht der aktuellen Publikationen hier. Ihr Ansprechpartner für den Bereich Wirtschaftsmathematik-Aktuarwissenschaften ist Prof. Dr. Ulrich Wellisch.