29 Studierende der Technischen Hochschule Rosenheim entwickelten innovative Möbelkonzepte im Rahmen eines fächerübergreifenden Projekts mit dem Titel „Wood – but less Wood“. Ziel des Projekts war es, hochwertige Möbel mit einem drastisch reduzierten Einsatz von Holz zu entwerfen und damit einen Beitrag zur nachhaltigen Ressourcennutzung zu leisten.
Unter der Leitung von Prof. Kilian Stauss (Fakultät für Innenarchitektur, Architektur und Design) sowie Prof. Thorsten Ober (Fakultät für Holztechnik und Bau) arbeiteten Studierende des Masterstudiengangs Innenarchitektur und Möbeldesign sowie der Bachelorstudiengänge Holztechnik und Innenausbau an der Entwicklung von Möbeln, die den Prinzipien der Nachhaltigkeit und Materialminimierung folgen. Dabei wurde die Logik „Reduce, Re-use, Recycle“ verfolgt – mit einem klaren Fokus auf das Prinzip der Reduktion.
Vermeidung von Materialverschwendung im Möbelbereich
„Mit diesem Projekt wollten wir untersuchen, wie Möbel mit einem signifikant reduzierten Materialeinsatz konstruiert werden können, ohne Kompromisse bei Funktionalität und Ästhetik einzugehen“, erklärt Prof. Stauss. Der Schwerpunkt lag auf der Vermeidung von Materialverschwendung durch geringere Materialquerschnitte, einfache Zuschnittsgeometrien, lösbare Verbindungen und die Reparierbarkeit der Möbel. Die Studierenden entwickelten dabei eine Vielzahl von innovativen Möbelstücken, die durch kreative Konstruktion und den bewussten Einsatz von Holz neue ästhetische Ausdrucksformen fanden. So konnte bei einigen Prototypen der Holzverbrauch auf nur ein Sechstel der üblichen Menge reduziert werden. Dabei entstanden nicht nur funktionale, sondern auch visuell ansprechende Designobjekte.
Materialminimierung führt zu einzigartiger Ästhetik
Ein besonders beeindruckendes Beispiel ist der Tisch „Split Leg“, der mit einer klassischen Gratverbindung und einer innovativen Metallhülse für zusätzliche Stabilität sorgt. Auch der Tisch „Shadow Line“, bei dem eine dünne Tischplatte von einem dreiteiligen Raster aus Holzprofilen getragen wird, zeigt auf eindrucksvolle Weise, wie Materialminimierung zu einer einzigartigen Ästhetik führen kann.
Im Bereich des Sitzmöbeldesigns wurde der „Lounge Chair“ von Frederik Bruer, Lars Förg und Andreas Pelle entwickelt, der durch gebogene Leisten und die Verwendung von Leichtbauprinzipien neue Maßstäbe in der Möbelgestaltung setzt. Ebenso überzeugte der Schaukelsessel „Drop“ von Florian Attenberger, Johannes Kürzl und Alexander Simon durch seine kompakte Leichtbauweise und innovative Materialwahl.
„Die Studierenden haben nicht nur ihr technisches Können unter Beweis gestellt, sondern auch einen kreativen Beitrag zur Entwicklung nachhaltiger Möbelgestaltung geleistet“, so Prof. Stauss.
Das Projekt „Wood – but less Wood“ zeigt, dass anspruchsvolles Design und nachhaltiger Ressourceneinsatz keine Gegensätze sein müssen. Es stellt einen wichtigen Schritt in Richtung einer ressourcenschonenderen Möbelproduktion dar und bietet gleichzeitig neue Perspektiven für die Möbelindustrie.